Polaroid Mint Sofortbilddrucker: Polaroid in Digital?

Es gibt kaum ein Unternehmen in der Welt, das Menschen auf dem ganzen Globus so in Nostalgie hinterlässt, wie es Polaroid tut. Polaroid galt als das Synonym für Sofortbildfotografie. Trotz damals wie heute namhafter Konkurrenten wie FUJIFILM instax oder Kodak und Leica. In den letzten Jahren hat Polaroid mit der snap und POP bereits vorgelegt. Die neuste Generation – den Polaroid mint Sofortbilddrucker – nehmen wir in diesem Review genauer unter die Lupe.

Tatsächlich stellen wir in diesem Review gar keine Kamera vor. Der 162 Gramm leichte Sofortbilddrucker von Polaroid dient einzig und allein dem Druck von Sofortbildern und kommt mit einem Plastikgehäuse mit den Abmessungen 11,4 x 7,6 x 18 cm daher. Den Drucker mitzunehmen ist also keinerlei Problem. Das Gehäuse ist ordentlich verarbeitet und fühlt sich trotz Plastik gut an. Der Drucker wird über Bluetooth mit dem Android-Smartphone oder iPhone verbunden.

Der Polaroid Mint- Sofortbilddrucker besteht aus viel Plastik. Nach Anmeldung in der App verbindet man den Drucker per Bluetooth mit dem Smartphone. Das Produkt des Drucks ist etwas verwaschen, druckt aber Nostalgie-erinnernde Bilder.

So wie früher?

Zur Produktion des Bildes verwendet der Polaroid mint Sofortbilddrucker die ZINK Printing Technologie. Dieses Verfahren unterscheidet sich in den Kosten und der Schnelligkeit zu der Technologie, die in den klassischen Polaroid Kameras vor 2007 zum Einsatz kam. Der Begriff ist die Abkürzung für Zero-Ink und bedeutet „frei von Tinte“. Tatsächlich kommen in dem Drucker keinerlei Tintenpigmente zum Einsatz; die Farbpigmente in Gelb, Magenta und Cyan befinden sich bereits in drei Schichten in dem speziellen Druckerpapier und werden durch thermische Impulse unterschiedlicher Temperatur und Einwirkdauer aktiviert, sodass aus dem Gemisch der Farben ein Bildpunkt entsteht.

Die hochentwickelte und wesentlich schnellere Technologie, als dies bei herkömmlichen Polaroid-Bildern der Fall war, zeigt sich allerdings auch im Preis. Mit 22,99 Euro für 50 Blatt Papier kostet ein Bild knapp unter 50 Cent. Ein stolzer Preis. Bei der Konkurrenz von Kodak oder Fujifilm, die übrigens alle dieselbe ZINK Technologie verwenden, ist das Fotopapier auch nicht günstiger, wenn nicht sogar nur mit einem gewissen Aufschlag zu haben. Die ZINK Technologie wurde übrigens von einer Tochterfirma von Polaroid entwickelt und nun an die Konkurrenz lizenziert.

Technische Daten

Maße & Gewicht11,4 x 7,6 x 18 cm; 162 Gramm
AnschlüsseMicro-USB Anschluss
KonnektivitätBluetooth
Akkulaufzeitk.A.; 50 Bilder pro Ladung

Die Quellen zum Fotodruck sind WhatsApp-Bilder, die Kamera und Cloud-Dienste wie bspw. Dropbox. Die Integration von Instagram und Facebook soll folgen.

Symbiose zwischen Analog und Digital: Die Polaroid Mint-App.

Der Druck der Bilder funktioniert über Bluetooth mit der Polaroid Mint-App für Android oder iOS. In der App muss ein Account per E-Mail erstellt werden. Bilder aus den Dateien, WhatsApp Images, Dropbox oder per Kameraaufnahme können von der App verwendet werden. Dafür fordert die App Berechtigungen zum Zugriff auf die Dateien und Kamera ein. Mit „Coming Soon“ wird eine Integration von Facebook- und Instagram-Bildern betitelt. Schade ist auch, dass andere Cloud-Dienste neben Dropbox nicht zur Verfügung stehen und scheinbar noch nicht einmal geplant sind. Auch die Übertragung über Dropbox verlief bei uns sehr langsam.

Fotos aus der integrierten Kamera-Applikation, die mit sehr geringen Einstellungsmöglichkeiten daher kommt und Alternativen wie bspw. Manual Camera nahe legt, sowie aus den restlichen Quellen lassen sich in der App vor dem Druck ebenfalls editieren. Zur Auswahl stehen 25 mehr oder minder sinnvolle Filter im Instagram-Stil sowie „Style“-Optionen mit Stickern, Text-Doodeln und Rändern, die allesamt eher auf eine recht junge Zielgruppe schließen lassen, wie auch die Möglichkeit Fotos zu skalieren und rotieren und Helligkeit und Kontraste anzupassen. Die Bearbeitung der Bilder in entsprechenden Applikationen wie Photoshop Mix, welches wir hier getestet haben, bietet sich allerdings an.

Die Qualität der Bilder kann natürlich nicht mit einem typischen Digital- oder Offset-Druck mithalten. Die Farben kommen oft leider etwas blass und verwaschen daher. Mit geringfügigen Farbänderungen des Bildes muss man rechnen. Feine Strukturen werden oft ausgefranst dargestellt. Der Druck selber ist allerdings vom Klick auf dem Smartphone bis zum Bild in der Hand in 30 Sekunden beendet und wird von einem etwas kräuselndem Geräusch begleitet. Die Akkulaufzeit der Polaroid Mint gibt der Hersteller mit bis zu 50 Bildern pro Ladung an.

Polaroid mint
Polaroid mint
Entwickler: C&A Marketing Inc.
Preis: Kostenlos
‎Polaroid Mint
‎Polaroid Mint
Entwickler: C&A Marketing, Inc.
Preis: Kostenlos

Wofür und für wen?

Natürlich hat Polaroid neben den Sofortbilddruckern auch Kameras im Angebot. Beispielsweise die Polaroid Mint 2-in-1 Kamera & Drucker kann mit einer 16 Megapixel Kamera aufwarten. Ein Sofortbilddrucker ist ebenfalls verbaut; dieser kann aber nicht über Bluetooth mit dem Handy kommunizieren, sodass lediglich die mit der Polaroid Kamera geschossenen Fotos auch ausgedruckt werden können.

Wer ist also die Zielgruppe dieses Druckers und der Kamera? Kunststudenten greifen sicherlich zu alten Polaroid-Modellen die sie in einem bekannten Kleinanzeigen-Portal oder auf lokalen Flohmärkten finden, Photo-Professionals werden sich definitiv an der Bildqualität stören. Die Zielgruppe liegt unserer Einschätzung nach bei allen Hobby-Fotografen und Polaroid-Nostalgikern, die zum Beispiel ihren Freunden mit einem Polaroid-Bild überraschen wollen. Der Polaroid Mint Sofortbilddrucker ist kein Fotodrucker für die jährliche Fotosammlung für Oma und Opa, sondern für besondere Momente, die man festhalten möchte. Knipsen, drucken, Foto verschenken.

Die Bilder lassen sich in der App mit Filtern sowie grundlegenden Bildbearbeitungstools bearbeiten. Smileys, Symbole und Ränder lassen sich ebenfalls hinzufügen.

Fazit: Für Liebhaber.

Mit circa 129,99 Euro ist der Polaroid Mint Taschendrucker sicherlich kein Schnäppchen. Trotz verbesserungsfähiger Fotoqualität schafft es der Sofortbilddrucker aber, das Polaroid Feeling wieder ein wenig  aufleben zu lassen. Die Polaroid App macht ihre Sache prinzipiell ganz gut, könnte aber in puncto Dienste-Integration noch nachlegen. In einen Polaroid Mint Drucker oder direkt in die 2-in-1 Kamera und den Taschendrucker zu investieren, sollte sich daran entscheiden, welche Fotos man ausdrucken möchte: Nur von der Kamera selbst oder auch vom Smartphone. Mit letzterem beweist Polaroid eine Symbiose zwischen purer Nostalgie und Moderne.

Ein wichtiger Punkt ist , dass der Polaroid Mint Sofortbilddrucker – egal ob mit Kamera-Funktion oder ohne – Bilder lediglich im Format von 5 x 7,6 cm Format ausgeben kann. Wer sich größere Bilder wünscht, ist vielleicht mit der Polaroid Pop besser beraten. Diese besitzt neben einer entsprechenden Kamera auch eine Build-In Bluetooth Funktion, sodass auch hier vom Smartphone oder Tablet Bilder in dem typischen Polaroid-Nostalgie-Format gedruckt werden können.

ProContra
Polaroid-Feeling ist wieder ein bisschen da!Hoher Preis für Drucker sowie Fotopapier
Einfache Bedienung über Bluetooth
Verwaschene und blasse Farben & Fragmente bei feinen Strukturen
Geringes Gewicht zum Mitnehmen & Gute VerarbeitungFarbänderungen beim Druck
Viele Integrationen bei App fehlen

 

7.4Score8Design8Verarbeitung7Funktion7Editor's Choice7Preis/Leistung

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Transparenz ist uns wichtig. Deshalb möchten wir euch nicht vorenthalten, dass uns das Testgerät freundlicherweise von Polaroid als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt wurde. Wir möchten ausdrücklich darauf hinweisen, dass dieser Umstand selbstverständlich keinerlei Auswirkung auf unser Testergebnis hat. Bei APPkosmos.de liest Du keine gekauften Texte, sondern immer die ehrliche Meinung unserer Autoren. Das liegt uns sehr am Herzen.