Digital Studieren: Mit diesen Apps & Tricks geht’s

Heute möchte ich Dir einen Einblick in das Studieren in „Zeiten von Corona“ geben und einige Tools und Tricks aufzeigen, die sich für mich in den letzten Wochen als wahre Alltagshelfer erwiesen haben.

Zunächst ein paar Informationen zu meinem Studiengang, denn dies ist ein sehr persönlicher Erfahrungsbericht. Nicht für jeden Studiengang werden alle diese Tools und Tipps gleich gut funktionieren. Ich studiere im sechsten von insgesamt sieben Semestern Medien- & Kommunikationswissenschaft.

Damit bin ich also ziemlich knapp der Ehre entgangen während dieser von Ungewissheit geprägten Zeiten meine Bachelorarbeit zu schreiben – Glück gehabt! Respekt an alle, die gerade an Ihrer Abschlussarbeit schreiben!

Mein Studiengang zeichnet sich vor allem durch kommunikations-, technik- und wirtschaftswissenschaftlichen Lehrinhalten aus. In meinem Studium an der Technischen Universität Ilmenau greifen wissenschaftliche und praktische Projekte stark ineinander. 

Heißt: Es wird sehr viel in Gruppen geforscht und an praxisorientierten Projekten gearbeitet. Im aktuellen Semester habe ich drei sehr umfangreiche Gruppen- bzw. Projektarbeiten. Für alle nutze ich im Wesentlichen diese Tools:

(Vorlesungs-)Notizen

Für Vorlesungsnotizen nutze ich die App “GoodNotes 5” auf dem schon etwas älteren iPad Air 2. Das iPad Air 2 hat zwar keinen Apple Pencil Support, dennoch reicht die Performance, des 2014 vorgestellten Tablets, noch immer mehr als aus für das Studium und den alltäglichen Medienkonsum.

Sicher fragst Du Dich jetzt: Notizen am iPad ohne Apple Pencil? Ja, aber nicht ohne Stift! Ich verwende einen Adonit Dash 3 Präzisions-Eingabestift. Dieser ist auf Knopfdruck bereit und muss nicht umständlich mit dem iPad verbunden werden. Die Eingabe ist dennoch recht akkurat. Für alle iPad-Nutzer ohne Apple Pencil-fähiges iPad definitiv einen Blick wert.

Nun aber zu GoodNotes 5: Die kostenpflichtige Notiz-App ist wie ein digitaler Aktenordner organisiert. Es können diverse Notizbücher angelegt werden, in denen Du dann auf unterschiedlichsten “Papier”-Vorlagen schreiben kannst. Zusätzlich kannst Du in diese Notizbücher PDF-Dokumente importieren und auf diesen schreiben, markieren oder die Dokumente – sowie, dank Schrifterkennung, Deine eigenen Notizen – durchsuchen. So findest Du Deine Notizen in wissenschaftlichen Artikeln oder den Vorlesungsfolien schnell und unkompliziert wieder.

‎GoodNotes 5
‎GoodNotes 5
Preis: 8,99 €
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Digitale Gruppenarbeiten

Wie eingangs bereits erwähnt zeichnet sich mein Studium durch diverse Gruppen- und Projektarbeiten aus. Dabei ist es umso wichtiger in der aktuellen Situation, in der man sich nicht treffen kann, gemeinsam an Dokumenten – wie beispielsweise einer Forschungsarbeit – arbeiten zu können.

Bei uns haben sich dafür die kostenfreien Tools von Google eingebürgert. Google Drive ermöglicht uns das gemeinsame teilen und bearbeiten von Dokumenten. Dabei nutzen wir zum kollaborativen Arbeiten gleich auch die Office-Suite von Google: Mit Ihr lassen sich Dokumente in Echtzeit gemeinsam bearbeiten und am Ende für die Abgabe gleich als Word, PowerPoint, Excel oder PDF exportieren.

Natürlich gibt es sehr ähnliche Tools von Microsoft, welche über eine Campus-Lizenz sogar an den meisten Unis frei verfügbar sein dürften, doch wegen der höheren Performance haben sich bei uns die Google Tools für die gemeinsame Arbeit deutlich stärker durchgesetzt.

‎Google Drive - Dateispeicher
‎Google Drive - Dateispeicher
Entwickler: Google LLC
Preis: Kostenlos+
  • ‎Google Drive - Dateispeicher Screenshot
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Google Drive
Google Drive
Entwickler: Google LLC
Preis: Kostenlos+

Videokonferenzen

Nur wenn es um Calls/Videokonferenzen für die Abstimmung in unseren studentischen Teams oder einem gemütlichen Abend geht, nutzen wir einen alten bekannten aus dem Hause Microsoft: Skype. Irgendwie hat doch jeder noch einen alten Skype-Account (mit entsprechend peinlichem Skype-Namen) und tatsächlich funktioniert der ehemalige Platzhirsch doch im Vergleich zu anderen Anbietern wie Zoom, Jitsi oder Google Hangouts doch immer noch am zuverlässigsten. An “Nerver change a running system” ist halt doch was dran. Und dank Google Drive können wir sogar auf die Bildschirmübertragung im Call verzichten.

‎Skype für iPhone
‎Skype für iPhone
Preis: Kostenlos+

Skype – kostenlose Chats und Videoanrufe
Skype – kostenlose Chats und Videoanrufe

Seminare und Vorlesungen hingegen laufen zumindest bei uns über zwei Tools: Die Uni-eigene Lernplattform Moodle für Videokurse oder Webinare via Cisco WebEx. Moodle werden, in der ein oder anderen Form, fast alle Studierende kennen: Hier gibt es digitale Kurse in denen Dozenten Materialien bereitstellen können und Studierende Abgaben hochladen können. WebEx ist prinzipiell eine kommerzielle Skype-Alternative und funktioniert ähnlich gut mit samt der für Videokonferenz-Tools üblichen schwächen.

Fokussiert arbeiten und lernen

Im Homeoffice ist es nicht gerade leicht den Fokus zu behalten und man schweift doch schnell ab, denn die Verlockungen sind in der WG groß: Arbeitszimmer & Schlafzimmer sind nicht selten ein und derselbe Raum und Mitbewohner gibt es ja auch noch. Auf der einen Seite steht das Bett, auf der andern Seite die Spielekonsole, an der der Mitbewohner noch alleine zugange ist und in der Mitte steht der Wäscheständer. Wie soll man sich da noch konzentrieren?

Mir persönlich hilft es unglaublich in eine Art Routine-Modus zu schalten. Dabei muss auf alle Fälle Musik laufen: leise und ohne Gesang. Am liebsten Soft House oder Chillout-Musik. Diese ruhigen Beats helfen mir den Fokus zu bewahren und in eine Art Flow zu kommen. Meine Spotify-Playlist “Focus Now” findest Du hier. Ich verwende am liebsten Kopfhörer mit aktiver Geräuschunterdrückung, solche haben wir Euch hier gezeigt.

Zudem hilft es mir wahnsinnig regelmäßige Pausen zu machen. An produktiven Tagen vergisst man sie und an den eher unproduktiven Tagen nehmen sie einen viel zu großen Teil des Tages ein. Dabei hilft mir das sogenannte “Pomodoro”-Prinzip, bei dem immer abwechselnd ein langer produktiver Intervall und ein kürzerer Pausen-Intervall aufeinander folgen.

Über die ideale Länge dieser Intervalle gibt es viele Streitereien und letztlich musst Du hier einfach ausprobieren, welcher Rhythmus am besten zu Dir passt. Beliebt sind die Einteilungen 25:5 Minuten, 45:15 oder auch 52:17. Ich nutze den letzteren, zugegeben etwas wahllos wirkenden, Rhythmus mit der gleichnamigen App 5217. Vorteil dieser krummen Intervalllänge ist: Ich halte mich an ihn und überleg nicht ständig, wann der produktive Zeitintervall endlich vorbei ist. Schlussendlich reine Psychologie.

Reine Psychologie ist aber auch folgender Tipp, der zugegebenermaßen echt nicht einfach ist: Nicht zu spät ins Bett und auch nicht zu spät aufstehen. Tja, hilft tatsächlich. Natürlich darf am Arbeitsplatz auch ein besonders koffeinhaltiges Getränk nicht fehlen. Kaffee oder Cola tun es aber auch – Du weißt schon, dass was erst super ekelhaft ist und dann doch süchtig macht…

Die regelmäßigen Pausen nutze ich gerne für kleinere Aufgaben im Haushalt (Wäsche aufhängen, zusammenlegen, …) oder ein kleines Workout zwischendurch. Apps dafür habe ich Dir hier vorgestellt.

Alles im Blick behalten

Manchmal verliert man aber einfach echt schnell den Überblick. Denn das Studium stellt für viele gerade deshalb eine hohe Herausforderung dar, da es das erste Mal ist, dass man das elterliche Nest verlässt und nun vollkommen auf sich selbst gestellt ist. Der Alltag muss jetzt selber organisiert und gemeistert werden.

Drei Tools helfen mir bei genau dieser Organisation: Egal ob Uni, privat oder Job alles findet in diesen Tools übersichtlich zusammen. Ich nutze eine ToDo-Listen-App auf dem iPad, einen guten E-Mail-Client und einen analogen Kalender.

In meinem Kalender trage ich alles ein: wöchentliche Meetings, Seminare, Vorlesungen. Im Kalender Block ich meistens auch direkt Zeit für Hobbys und den Job. So plane ich meistens im Laufe einer Woche bereits die nächste und kann Zeit- und Arbeitsaufwand abschätzen. Das sorgt für Übersicht und deutlich mehr Freizeit.

Was genau aber zu tun ist, hinterlege ich in der kostenpflichtigen App “Things 3” auf dem iPad. Hier sammle ich alle Aufgaben und kann diese Projekten und Bereichen zuordnen, Aufgaben eine Priorität zuweisen oder ihnen eine Deadline verpassen. Allerdings ist Things 3 zum einen nicht günstig, da für jedes Gerät eine separate App erworben werden muss und zum anderen ist Things ausschließlich für Apple-Geräte erhältlich. Es gibt daher keine App für mein Android-Smartphone oder einen Client für den Windows-Laptop. Dafür verzichtet der deutsche Entwickler auf ein Abo-Modell, wie es bei zahlreichen Alternativen der Fall ist. Ein abgespecktere App, die aber dafür nichts kostet, ist z. B. Google Notizen.

‎Things 3 for iPad
‎Things 3 for iPad
Preis: 21,99 €
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Selten habe ich so viele E-Mails bekommen oder geschrieben wie in den vergangenen Wochen. Umso wichtiger ist es den Überblick über alle E-Mail-Postfächer zu behalten: Uni, APPkosmos, Arbeit, … alles landet auf meinem Android-Smartphone in der Aquamail-App. Diese verfügt mit der “SmartBox” über einen zentralen Posteingang, in dem E-Mails und Postfächer nach individuellen Kriterien zusammengestellt werden können. Bei mir ist hier nur ungelesene und markierte Mails enthalten. So kann ich dem Inbox-Zero-Prinzip folgen und keine wichtigen Mails gehen unter.

Aqua Mail ─ E-Mail-App
Aqua Mail ─ E-Mail-App
Entwickler: MobiSystems
Preis: Kostenlos+
  • Aqua Mail ─ E-Mail-App Screenshot
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Fazit: Digital Studieren funktioniert für mich, doch da fehlt was…

Zumindest für mich und die meisten meiner Kommilitonen (desselben Studiengangs) ist die aktuelle Lage dank digitaler Tools und ein paar Tricks recht gut handhabbar. Echte Face-to-Face Meetings, eine witzige Runde am Mensatisch oder eine Nacht im Club können digitale Tools aber leider nicht ersetzen. Selbst eine gemütliche Runde mit engen Freunden ist digital einfach nicht dasselbe… Es fehlt schlicht der persönliche Kontakt zwischen Studierenden untereinander und in der Lehre auch mit den Dozenten.

Dieser Artikel stellt jedoch nur eine ganz persönliche Momentaufnahme dar. Viele meiner Kommilitonen beschäftigen momentan auch ganz andere Sorgen: Die Jobsuche zur Studienfinanzierung oder zur Aufrechterhaltung von Stipendien läuft derzeit z. B. mehr schlecht als recht…

Daher auch in diesem Artikel noch einmal der dringende Appell: Bleibt zu Hause, trefft euch mit so wenigen – und wenn möglich immer nur mit den gleichen – Personen. Haltet Abstand, tragt eine Maske, fahrt dieses Jahr mal nicht in den Sommerurlaub und informiert euch regelmäßig in seriösen Nachrichtenquellen. Nur so können wir die Corona-Pandemie weiter eindämmen und schon bald wieder ein normales Leben führen. Danke!