Für Fotografen und Medienmacher: Die Western Digital My Passport Wireless SSD

Western Digital hat im Rahmen der CES 2018 die My Passport Wireless SSD vorgestellt. Kabel sind bei diesem Modell nur noch ein Hirngespinst von Zeiten, wo andere Nutzer Adapter dafür suchen müssen, um eine SD-Karte an ihren Laptop anschließen zu können. Die Wireless SSD wartet somit als der perfekte Begleiter für mobilen Fotografen und Medienmacher auf. Wieso? Mehr dazu in unserem Test.

Die Western Digital MyPassport Wireless SSD.

Integration per Mobile App

Der erste Gedanke zu der WD My Passport Wireless SSD war allerdings ein anderer: „Was für ein fettes Teil.“ Stolze 13,5 cm Kantenlänge weist der 3 cm hohe Quader auf. Auch mit einem Gewicht von 440g hat man sich nicht gerade ein Leichtgewicht, sondern auch keine Schönheit ausgesucht.

Die grau-orangene Schutzhülle kann darüber auch nur kaum hinwegtäuschen, hilft allerdings als eine Art „Bumper-Case“ bei Stürzen. Als maximale Fallhöhe gibt der Hersteller 1 Meter an; selbst wenn die SSD eingeschaltet sein sollte. Eine Garantie gibt es aber genauso wenig, wie eine Zertifizierung gegen Staub und Wasser.

Eines der Hauptfeatures ist hierbei das Kopieren aller Inhalte von einer SD-Karte oder eines USB-Sticks auf Knopfdruck, also bspw. von Fotos und Filmen, durch die My Passport Wireless SSD. Alle Daten werden also gesichert, ohne dass ich ein weiteres Gerät wie bspw. einen Laptop bereithalten muss. Outdoor und Mobil scheint also der Einsatzzweck der SSD sein.

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Denn die Bedienung erfolgt entweder über die Android- oder iOS-App von Western Digital. Mit der kann ich neben einer MyPassport Wireless SSD auch auf Cloud-Dienste wie Google Drive, Dropbox oder andere Produkte von WD, wie bspw. die WD My Cloud Home, zugreifen und Daten auch direkt dort ablegen. Zusätzlich kann der Zugriff auch über einen Windows- oder Apple-Rechner erfolgen.

Die Western Digital App mit einer Übersicht der gespeicherten Daten auf der Wireless SSD.

Der Zugriff erfordert, dass sich das Gerät über ein Netzwerk, das von der WD My Passport Wireless SSD automatisch aufgebaut wird, mit dieser verbindet. Dabei steht dem Nutzer ein 2,4- oder 5-GHz-Netzwerk zur Auswahl. Die Einrichtung der Wireless SSD kann dann kinderleicht mit der Western Digital App erfolgen. Sofort steht einem der gesamte Speicherplatz auf der SSD zur Verfügung.

Bereits darauf von einer SD-Karte oder von einem USB-Stick auf die SSD kopierte Fotos können runtergeladen und auf dem Smartphone anguckt werden. Genauso ist es kein Problem, mit der „Verschieben“-Funktion von dem Smartphone oder aus einem Cloud-Dienst neue Dateien auf der SSD zu speichern.

Die Western Digital-App zeigt hierbei auch die Systemordner an und fungiert als eine Art Datei-Manager. Mit den Dateien von der Wireless SSD lässt sich dann mithilfe geeigneter Apps weiterarbeiten. Die Wireless SSD lässt sich als Speicherort dann auch direkt in einige Apps integrieren. Grundlegende Einstellungsmöglichkeiten, wie das Verknüpfen der SSD mit einem heimischen Netzwerk, sind auch in der App möglich. Auch über die Speicherverwaltung gibt die App Aufschluss.

Die WD Wireless SSD baut ein eigenes Netzwerk auf.

Technische Daten

Produktabmessungen13,5 cm x 13,5 cm x 3 cm
Gewicht440g
Speicherkapazität250GB / 500 GB/ 1 TB/ 2 TB
FestplatteninterfaceUSB 2.0 (Import)/ 3.0
Anschlüsse/ NetzwerkSD 3.0 Kartenslot/ 802.11ac/n Wi-Fi
Kapazität Akku (Lithium)10 Wattstunden
Integrierte Powerbank6,700 mAh mit 0,9A Festplatte in Nutzung.)/ 1,5A

 

Die Übersicht auf Windows oder Apple im Browser hält eine ganze Reihe an Einstellungsmöglichkeiten bereit.

Auch über den Computer: Bearbeitung und Einstellungen

Spannend ist aber auch das Portal unter http://mypassport.local für MAC OS bzw. http://mypassport für Windows, welches dem Nutzer detaillierte Informationen über die Speicherkapazität der SSD und den Ladestand präsentiert. Detaillierte Einstellungsmöglichkeiten, wie bspw. die Einrichtung eines Admin-Accounts, dem Speicherort der Inhalte von SD-Karten oder der Optimierung der Batterie, machen deutlich, was alles noch aus der Wireless SSD herausgeholt werden kann.

Einige dieser Funktionen sind in der App aber leider nicht zu finden. Hier muss man sich mit den typischen Einstellungsmöglichkeiten begnügen. Ähnliches gilt auch für den Zugriff auf die Dateien auf der SSD. Eine direkte Integration in das Portal für den Zugriff auf diese wäre sinnvoll und praktisch gewesen. Hierfür bleibt letztlich nur die Verbindung der SSD über den USB 3.0 Port an der SSD an den Computer. Die Maximalgeschwindigkeit für das Lesen liegt hier laut Hersteller bei 390 MB/s.

In unserem Test mit der Benchmark Software „CrystalDiskMark“ zeigen sich als Maximallesegeschwindigkeit  281,5 MB/s. Als Maximalschreibgeschwindigkeit haben wir 238,3 MB/s gemessen. Mit der Western Digital My Passport SSD, welche wir hier mal im Test hatten, kann die SSD also eher nicht mithalten. Die gemessenen Werte sind für eine SSD also in Ordnung, aber auch nicht übermäßig spitze. Da wäre mehr drin.

Western Digital bietet bei der Verbindung der Wireless SSD auch die Installation von „WD Access“ und „WD Backup“ an. Mit den Programmen lassen sich die Dateien von der SSD direkt bspw. in eine My Cloud Home hochladen oder als eigenes „Western Digital Laufwerk“ auf dem Computer in Form eines automatisierten Backups speichern.

Der Unterschied liegt in den zusätzlichen Features

Die WD My Passport Wireless SSD bietet für den absoluten Großteil der professionellen Kameras auch einen RAW Image Thumbnail Support. Ob Deine Kamera von Western Digital ebenfalls unterstützt wird, erfährst Du in dieser Auflistung. Darüber hinaus bietet die SSD auch die Möglichkeit, sein Smartphone mit der integrierten 6,700 mAh Powerbank aufzuladen. Ohne Fast-Charge bei 0,9A bzw. 1,5A (angeschaltete bzw. ausgeschaltete SSD) macht das allerdings nur mäßig Spaß.

Die Powerbank ist also mehr ein nettes Nebenfeature von der Tatsache, dass die Wireless SSD einen großen Akku nötig hat.. Als Akkulaufzeit gibt der Hersteller 10 Stunden an, welche bspw. durch die Internetkonnektivität stark beeinflusst werden kann. Durch einen Tag lässt sich also problemlos kommen. Zum Aufladen können das mitgelieferte UB-Kabel oder Adapter verwendet werden.

Die Kontrolllämpchen verraten zu jeder Zeit den Ladestand des Akkus.

Fazit: Nicht schön, aber in der Sache gut.

Die Western Digital Wireless SSD kann zwar in puncto Schönheit und Design nicht wahnsinnig stark punkten, aber allein die Tatsache, dass dies fast schon der größte Kritikpunkt an der SSD ist, zeigt, wie sehr die Wireless SSD an allen anderen Ecken und Enden abliefert. Mit einem 2,4- bzw. 5-GHz-Netzwerk, einer integrierten Powerbank, der aufgeräumten und klaren Western Digital-App mit Cloud-Dienste, Mobiltelefon-Dateien-Integration und der Anbindung an Dienste, wie FilMic oder Plex, überzeugt die Western Digital My Passport Wireless SSD.

Die App ließe sich hinsichtlich der Einstellungsmöglichkeiten und das Webportal hinsichtlich des Zugriffs auf die Dateien der SSD noch aufbohren. Hier muss man wieder mit dem Kabel ran, auf diesem Weg lässt sich aber auch eine ganze Reihe weiterer Western Digital Software nutzen. Letztlich muss man sich aber darüber bewusst werden, ob man bereit ist, 250 – 800 Euro (250GB/ 2TB) für die SSD auf den Tisch zu legen. Das ist sicherlich für eine SSD nicht billig, die Funktion als ultramobiler Begleiter, der sich wohl gerade für Outdoor-Fotografen und Traveller am meisten lohnt, kann diesen doch happigen Preis aber wieder wettmachen.

ProContra
SD-Kartenslot und einfache KopierfunktionBedienung nicht immer perfekt
Bumper-Case für StürzeAussehen der SSD sowie Größe und Gewicht
Schneller Datenaustausch über 2,4 GHz und 5 GHz-NetzwerkPreis
Eingebaute Powerbank
9.2Score10Funktion9Bedienung8Design10Umfang9Editor's Choice

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Transparenz ist uns wichtig. Deshalb möchten wir euch nicht vorenthalten, dass uns das Testgerät freundlicherweise von Western Digital zur Verfügung gestellt wurde. Wir möchten ausdrücklich darauf hinweisen, dass dieser Umstand selbstverständlich keinerlei Auswirkung auf unser Testergebnis hat. Bei APPkosmos.de liest Du keine gekauften Texte, sondern immer die ehrliche Meinung unserer Autoren. Das liegt uns sehr am Herzen.