Ember Smart Mug – Heißgetränkegenuss der Extravaganz

Kaffee oder Tee schmecken bekanntlicherweise bei einer heißen, aber nicht zu heißen Temperatur am besten. Kaffeetrinker schwören auf „die eine Temperatur“, bei der Aromen am besten zur Geltung kommen. Für diese Genießer könnte der heutige Test der Ember Smart Mug interessant sein – eine smarte Tasse welche per App steuerbar ist und das Getränk bei der gewünschten Temperatur hält.

Ember, die smarte Tasse, die vielen schon aus den USA bekannt sein dürfte gibt es diesem Jahr auch in Deutschland. In diesem Test haben wir die Tasse und die dazugehörige App gründlich unter die Lupe genommen. Die Tasse wird von einem Unternehmen aus Los Angeles entwickelt und hat dabei 8 Jahre Entwicklungsarbeit gebraucht. Sogar ein ehemaliger Apple-Designer ist an Bord und hat Ember zum eindrucksvollen Industrialdesign verholfen.

Die Ember Tasse

Ember ist eine schicke Tasse, die auch ein gewisses Gewicht mit sich bringt. Die Tasse, welche aus Metall besteht, ist in zwei keramikbeschichteten Varianten erhältlich: ein mattes Schwarz oder Weiß. Im Lieferumfang der Tasse enthalten sind die Tasse selbst, eine Untertasse, die gleichzeitig das Ladegerät ist, und ein Ladekabel, welches leider keinen USB-Anschluss besitzt, sondern nur einen Kleingerätestecker. Damit Ember die Temperatur des Getränks halten kann ist anders als bei einer herkömmlichen Tasse zusätzlich ein kleiner Akku, ein Temperatursensor und eine Heizung verbaut. Durch diese zusätzlichen Elemente in der Tasse geht leider auch etwas Füllvolumen verloren.

Ember liegt gut in der Hand – aber nicht im Geldbeutel!

Ich habe Ember einige Tage lang intensiv genutzt um die Tasse auf Herz und Nieren zu prüfen. Dabei hat die Tasse in einem Test, einen schwarzen Tee 45 Minuten bei 62,5 °C gehalten, dann war der Akku schon alle. Dazu ist aber zu sagen, dass eine Tasse, die im Ladeuntersetzer steht keinen Akku verbraucht. Hat man die Ladestation also im Büro auf dem Tisch stehen, so kommt man in keine akute Akkunot. Nur Meetings sollten kürzer als 45 Minuten dauern, sonst kann es etwas knapp werden mit der Akkuladung.

Ember in der Ladeschale

Die Tasse wirkt augenscheinlich ziemlich groß, jedoch täuscht dieser Eindruck: Rund 1/3 des Füllvolumens gehen für Technik verloren. Trotzdem liegt die Tasse gut in der Hand und fühlt sich hochwertig an. Das einzige Mankerl am Design der Tasse ist der dünne Seitengriff, welcher sehr spitz geformt ist, und nicht rund und solide, wie man es vielleicht von anderen Tassen gewohnt ist. Dafür kann man die Tasse jedoch mit einer Hand umgreifen, ohne dass diese zu heiß dafür wäre. Die Isolation zwischen Getränk und Wand hat das Ember Team gut hinbekommen.

Der Untersetzer der Ember Tasse

Um die Ember Tasse zu laden bedarf es wie bei allen anderen elektronischen Gadgets eines Ladegeräts. Dazu liegt der Ember Tasse ein Untersetzer bei, der gleichzeitig als Ladegerät dient. Dazu gibt es zwei goldene Pins im Ladegerät, die auf zwei goldene Ringe an der Unterseite der Tasse greifen. Das ist schade, da die Ember Tasse dadurch nicht spülmaschinenfest ist und nur von Hand abgewaschen werden darf.

Die Ladekontakte an der Tasse. Ein Designfehler? Denn hier sollte Flüssigkeit ferngehalten werden.

Warum das Produktdesignteam hier keine induktive Lösung, also Stromübertragung mit zwei Spulen, jeweils in Tasse und Untersetzer, bei Ember benutzt hat lässt sich nur spekulieren. Dadurch hätte die Elektronik der Tasse komplett innerhalb des Tassenbodens verschwinden können, wodurch die Tasse auch spülmaschinenfest gewesen wäre. Die eigentlichen Aufgaben eines Untersetzers, Temperatureinwirkung auf das Material auf dem die Tasse abgestellt wird vermeiden, und Getränketropfen, die am Rand der Tasse herunterlaufen aufzufangen, erfüllt Ember dadurch nämlich nur halb: Temperatur wird zwar z. B. vom Tisch ferngehalten und Tropfen werden aufgefangen, aber durch das Design direkt zu den Kontakten geleitet, die die Tasse aufladen.

Die Ember Tasse mit dem Untersetzer, der zum Aufladen benutzt wird.

Die App der Ember Tasse

Natürlich gibt es eine eigene App zu Tasse, in der sich Temperatur regulieren lässt, die Software der Tasse updaten (wer hätte sich das erträumen lassen?) oder auch einen Teetimer stellen.

Die Ember App, nachdem eine Tasse Tee aufgegossen wurde.

Um eine Tasse zur Ember App hinzuzufügen, ist der Knopf unten zwischen den Laderingen für 3 Sekunden zu drücken. Dann fängt die Lampe an der Tasse an, blau zu leuchten. In der App kann man nun eine Suche nach der Tasse starten und diese noch personalisieren, bevor man diese hinzufügt. So lässt sich Beispielsweise die Farbe der LED festlegen die diese Ember Tasse haben soll. Das hilft, wenn man mehrere Ember Tassen in der gleichen App benutzt und diese auseinanderhalten will.

Einstellungsmöglichkeiten der Ember Tasse

Ist die Tasse nun zur App hinzugefügt, so erkennt diese, dass kein Getränk in der Tasse ist. Unten in der Bedienoberfläche findet sich der Temperaturregler, der jedoch nur benutzbar ist, wenn sich ein Getränk in der Tasse befindet. Füllt man nun ein Getränk in die Tasse, so erkennt Ember dies automatisch und zeigt die Temperatur live in der App an. Dort kann man dann eine Temperatur zwischen 50 °C und 62,5 °C Grad auswählen. Zudem ist es möglich eine Empfehlung von Ember anzuwenden, zum Beispiel für schwarzen Tee oder Kaffee.

Mit einem Wisch nach oben öffnet man ein weiteres Menü, in dem sich Teetimer und Temperatur-Presets finden. Durch einen weiteren Wisch nach oben kann man Rezepte finden, die das Ember Team empfiehlt.

Teetimer und Rezepte in der Ember App

Ember - Temperature Matters
Ember - Temperature Matters

Fazit: Ember Tasse ist toll, aber teuer!

Die Ember App hat mir im Test besser gefallen als erwartet, jedoch nicht zu 100 % überzeugt. Einige Features sind wunderbar implementiert und funktionieren einfach ohne Probleme. Gerade bei der Bluetooth Verbindung machen viele andere Apps einiges falsch. Ember nicht. Die Temperaturmessung, Software Update auf der Tasse oder die Verbindung zur Tasse hat mir in der Ember App in meinem Test wirklich gut gefallen.

Leider gibt es trotzdem Kritikpunkte, die nicht zu vernachlässigen sind: Ember zeigt eine dauerhafte Benachrichtigung an, solange die App läuft. Das wäre kein Problem, wenn das nur der Fall wäre, wenn ein Getränk in der Tasse ist. Leider wird diese Benachrichtigung dauerhaft angezeigt. Selbst das Schließen der Ember App lässt die Benachrichtigung nicht verschwinden. Dazu muss die Benachrichtigung angetippt werden, was die Einstellungs-Seite der Ember App öffnet wo die App dann mittels „Beenden Erzwingen“ beendet werden kann. Alternativ lässt sich auch hier die Benachrichtigung für die App komplett ausblenden.

Eine Tasse für eine UVP von 99 € ist eine Ansage – unabhängig, ob diese smart ist oder nicht. Im Test hat mir die Tasse wirklich gut gefallen, sie ist sehr hochwertig verarbeitet, die App leider eher nicht so. Ember bietet sich für absolute Kaffee- oder Teekenner an, die ihr Heißgetränk bei einer bestimmten Temperatur genießen wollen, oder für jemanden der im Büro arbeitet und dort öfter mal in ein Meeting gezogen wird, ohne vorher den Kaffee auszutrinken. Für uns Ottonormalmenschen ist Ember eine Spielerei und wird das bei einem Preis von 99 € auch bleiben, denn seien wir ehrlich: Der Kaffee oder Tee schmeckt auch sonst – ganz analog.

8.4Score9Funktion5Preis/Leistung8App10Design10Editor's Choice

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Transparenz ist uns wichtig. Deshalb möchten wir euch nicht vorenthalten, dass uns das Testgerät freundlicherweise von Ember zur Verfügung gestellt wurde. Wir möchten ausdrücklich darauf hinweisen, dass dieser Umstand selbstverständlich keinerlei Auswirkung auf unser Testergebnis hat. Bei APPkosmos.de liest Du keine gekauften Texte, sondern immer die ehrliche Meinung unserer Autoren. Das liegt uns sehr am Herzen.