Kommentar: Rund um Glück und Trauer

Na, leidest Du auch unter Paraskavedekatriaphobie? Was das ist, fragst Du dich? Das ist die irrationale Furcht vor dem Freitag, den 13. Oh, Du hast heute noch garnicht auf den Kalender geschaut? Na dann wird es Zeit!

Bei diesem Artikel handelt es sich um einen Meinungsbeitrag des Autors. Die in diesem Beitrag geäußerte Meinung muss nicht unbedingt die Haltung der Redaktion wiedergeben.

Willkommen zu meinem Freitag, der 13.-Artikel. Heute möchte ich euch mitnehmen in meine Gedanken rund um das Thema Glück und Trauer in der schnelllebigen und digitalen Welt. Gerade in der Weihnachtszeit besinnen sich viele Menschen auf ihr Umfeld. Die Familie wird besucht, Freude angerufen und Weihnachtskarten verschickt. Doch in den letzten Jahren konnte ich, in meiner Umgebung, beobachten, wie Weihnachten immer weiter an Bedeutung verlor oder gewann.

Geschenke sind wie Autos…

In der westlichen Gesellschaft hat sich Weihnachten zu einem wahren Konsumrausch verwandelt. Ich kenne noch Zeiten, da haben sich Kinder über einen Schokoweihnachtsmann so gefreut, wie heute nichtmal über das neuste Smartphone. Muss es heute die neue Kamera, das tollste Spielzeug oder das beste Tablet sein, so freute ich mich früher über Schokolade und eine Holzeisenbahn. Klar, jetzt könnte man sagen, dass man die technischen Gegebenheiten nicht vergleichen kann. Stimmt! Aber auch damals gab es schon Computer. Doch irgendwie hatten Geschenke, so erlebe ich das, einen anderen Stellenwert. Sie waren der Ausdruck von Liebe einen anderen Menschen gegenüber. Heute habe ich manchmal das Gefühl, Geschenke sind eher wie Autos. Man bekommt welche und bereits eine Tage später sind sie „out“ und haben an Wert verloren. Natürlich möchte ich das nicht verallgemeinern, ich gebe hier nur meinen Blick auf einen Teil der Gesellschaft wieder.

Was ist Glück?

Diese Frage ist sehr komplex und philosophisch. Daher werde ich auch garnicht weit ausholen, wenn Glück definiert jeder für sich anders. Für den einen ist es Glück ein Dach über den Kopf zu haben, für den anderen ist Glück die Möglichkeit aus einer Kriegsstadt zu fliehen und für mich ist Glück, dass ich Weihnachten mit meiner Familie verbringen kann. Heute am Freitag, den 13. haben etliche Menschen Angst. Doch dabei haben wir Glück. Du, der das grad liest hat Glück in Deutschland zu leben. Und nicht in Syrien, dem Iran oder Nordkorea. Glück, ja, das ist Glück. Dummer Zufall im großen Spiel des Universums. Es ist Glück und Zufall, dass ich gerade in einer warmen Wohnung, im Bett sitzend, diesen Artikel auf einem Laptop schreiben kann. Es ist Glück, dass ich nur wenige Meter zum nächsten Supermarkt laufen muss und es ist verdammt großen Glück, dass ich keine Angst um mein Leben haben muss, wenn ich auf die Straße gehe.

Wenn jeder an sich denkt…

Doch manchmal habe ich das Gefühl, dass viele Menschen dieses Glück nicht mehr wahrnehmen. Es wird gemeckert, wo es nur geht. Jeder denkt nur an sich und sieht nicht mehr die Menschen um sich herum. „Die Ellenbogengesellschaft“ wird das gerne genannt und ich kann es bestätigen. Niemand ist da perfekt und ich nehme mich nicht aus. Wir alle sollten uns mehr auf unseren Mitmenschen konzentrieren und mal die Augen öffnen für das Elend in dieser Welt. Denn unsere Welt besteht nicht nur aus Facebook, perfekten Models auf Instagram und singenden Teenies auf TikTok. Nein, unsere Welt besteht aus einem kaputten Klima, irren Präsidenten und Menschen, die diesem Irren Glauben schenken.

Was will ich sagen?

Ich möchte Dir sagen, dass Du bitte deine Besinnlichkeit mit in das nächste Jahr nimmt und lebst. Du brauchst nicht immer das neuste Smartphone, die beste Smartwatch, das beste Instagram Bild, die meisten Follower. Du brauchst Dich, deine Freunde und deine Familie. Denn darum geht es an Weihnachten. Um die Liebsten, die um einen drumherum sind. Es geht darum auch mal abzuschalten in dieser digitalen Welt, die immer schnelllebiger wird.

Ich wünsche Dir und deiner Familie eine besinnliche Adventszeit!