Kommentar: digitaler Rückblick auf 2020

Dieses Jahr wird uns allen nicht mehr so schnell aus dem Kopf verschwinden. 2020 war eindeutig eine Wende in unser aller Leben. Heute möchte ich Dir zeigen, dass aus jedem Negativen auch etwas Positives entstehen kann – am Beispiel der Digitalisierung.

Gib mir Plastik!

Kennst Du das noch? Da geht man zum Bäcker und würde sich gerne ein belegtes Brötchen und einen Tee kaufen. Bei uns kostet das rund sechs Euro. Doch dann stellt man fest: Mist, kein Bargeld dabei. Aber dafür gibt es ja Karten: Girocard, Kreditkarten und die NFC Varianten. Und dann gab es immer zwei Möglichkeiten, wie mein Gegenüber reagiert hat. Entweder hieß es: „Kartenzahlung? Wir sind hier beim Bäcker, so was haben wir nicht.“ oder ein „Erst ab 10 Euro!“.

Beide Sätze führen bei mir dazu den Laden in Zukunft zu meiden. Warum? Weil ich nicht hinter dem Mond lebe und Kartenterminals heutzutage keine Umsatzfresser mehr und durchaus erschwinglich sind. Klar…, wenn der Bäcker einen Vertrag von Anno 1900 bei einer lokalen Bank abgeschlossen hat und dabei sich auf 25 Jahre Laufzeit eingelassen hat… dann ist es teuer. Aber das ist selbst gemachtes Elend.

Und dann kam 2020. Auf einmal kann man bei fast jeder kleinen Bude mit Karte und sogar via NFC bezahlen. Klasse! Der deutsche Einzelhandel wird endlich digital. Bei Tankstellen gibt es sogar endlich, fast flächendeckend, Apps, bei denen ich als Kunde direkt von der Zapfsäule aus zahlen kann.

Hört Ihr mich? Seht Ihr mich?

„Kann man mich hören?“, „Andreas, Deine Kamera ist aus!“, „Mist, der Postbote klingelt“. Das sind Sätze, die viele von uns Büromenschen dieses Jahr wohl sehr oft gehört haben. Homeoffice und Videokonferenzen waren und sind an der Tagesordnung. Anbieter, wie Skype, Zoom, Webex und Konsorten, freuten sich bestimmt wie ein Kind. Doch was ist das Gute daran? Die Arbeitswelt ist im Wandel und auch deutsche Chefs entdeckten das Internet für sich. Die Digitalisierung im Berufsleben führt dazu, dass unnötigen Reisen vermieden werden, weniger Büros gebraucht werden, aber auch, dass das Privat- und Arbeitsleben im Homeoffice verschwimmen. Es kann ja nicht alles Gold sein, was glänzt. Ich persönlich freue mich über die Möglichkeit von zu Hause aus zu arbeiten, aber eins bis zwei Tage im Büro gehören dann doch dazu. Immerhin gehört soziale Interaktion immer noch zum Leben dazu.

Block raus, Name, Klasse, Datum!

Wer kennt diesen Satz nicht? In meinen ganzen Schuljahren durfte ich den Satz unzählige male hören, Du sicher auch. Doch dieses Jahr musste sich das deutsche Schulsystem ziemlich umstellen, denn in den letzten Jahren wurde es in dem Bereich verpasst das System zu digitalisieren und den Anschluss zu halten. Immerhin hat bisher nicht mal jede Schule einen DSL-Anschluss, geschweige denn Glasfaser.

Ob sich hier genug getan hat? In meinen Augen: Nein. Und jedem Lehrer einen Laptop hinstellen, löst das Problem nicht. Denn das ganze Konzept des Unterrichten muss umgestellt werden und unsere LehrerInnen brauchen das entsprechende KnowHow zum Umgang mit den neuen Medien.

Fazit: ganz gut, aber noch viel Zutun

Ja, es hat sich einiges getan in Sachen Digitalisierung. Dennoch fehlt es in Deutschland noch an vielen Stellen. Hier hoffe ich darauf, dass sich die Politik noch mehr einsetzt.