Schnell, schneller, am schnellsten? – Das OnePlus 7 Pro im Test

Es war der 14. Mai 2019, London. An diesem Tag wurde es vorgestellt, das OnePlus 7 Pro. Das leistungsstärkste Smartphone, das OnePlus je auf den Markt gebracht hat, was sich aus den technischen Daten ebenfalls widerspiegelt. Wir haben uns das OnePlus 7 Pro mal genauer angeschaut und getestet, wie es sich im Alltag macht.

Kurz und bündig, was ist gut und was ist schlecht?

Die schönen Seiten:

  • Es fühlt sich perfekt an. Nein, es ist perfekt! An der Verarbeitung gibt es absolut nichts auszusetzen, alle Übergänge sind wundervoll!
  • Die Kamera bzw. Kamera’s machen schöne, kraftvolle Bilder und durch Updates wird die Qualität immer besser.
  • Apropos Kamera, Kuck-Kuck sagt die Frontkamera! Die Frontkamera ist nämlich ausfahrbar und zwar immer dann, wenn man sie braucht. Also beim Selfieren oder ganz klassisch beim Face-Unlock.
  • „Mr. Sulu, gehen Sie auf WARP!“ – Oh ja, fast so schnell laden wir nämlich unser OnePlus 7 Pro auf, mit Warp-Charge. Heißt: Den 4000 mAh-Akku in round about 60 Minuten von 0 auf 100 % vollgeladen. Rechnerisch 1,67 % in der Minute ;). Kurzum sollen aber 20 Minuten laden für einen Tag reichen.
  • Mit dabei ist endlich ein neuer Vibrationsmotor, der sich beim Tippen unglaublich gut anfühlt und auch Dual-Speaker sind On-Board!

Die unschönen Seiten:

  • Wo ist der Klinkenanschluss? Wo? Leider ist OnePlus dieses Mal auch wieder mit der Konkurrenz gezogen und hat auch hier die geliebte Klinke weggelassen. Und ein USB-C auf 3,5 mm Klinke ist NICHT dabei. Warum?
  • QI-Laden ist leider ebenfalls nicht möglich, aber ob man das wirklich braucht ist die andere Frage.
  • Der Speicher ist bekanntlich nicht per SD-Karte erweiterbar. Schade.

Das wichtigste zuerst: Das Display!

Achja, eines der wichtigsten Dinge in/auf/an einem Smartphone. OnePlus hat sich hierbei mal wieder selbst übertroffen und liefert uns ein atemberaubendes Fluid AMOLED-Display! Die Notch ist hier verschwunden, wodurch wir ein komplett randloses 6,67“ Display haben mit einer Auflösung von 3120 x 1440 Pixel (QHD+) bei 515 PPI. Besonders ist hierbei die 90 Hz Bilderwiederholrate, wodurch alles flüssiger und schneller ist und ebenfalls erhöht HDR 10+ das Bild- und Videoerlebnis drastisch.

Okay, Display abgehakt, was jetzt? Innereien? Let’s go!

„Innereien“ klingt gewöhnungsbedürftig, also einigen wir uns auf die innere Technik. Die Power gibt uns der Qualcomm Snapdragon 855 Octacore-Prozessor mit 4x 1,8 GHz, 3x 2,42 GHz und 1x 2,84 GHz. Klingt viel, ist es auch. Als Grafikchip fungiert hier der Adreno 640.

Brauchen wir das Thema Arbeitsspeicher eigentlich ansprechen? OnePlus liefert hier nämlich immer mehr als man braucht, so ist das OnePlus 7 Pro mit 6, 8 oder 12 GB Arbeitsspeicher zu haben. Ich sags nochmal: 12 GB Arbeitsspeicher!. Also ich hab viele Apps auf meinem Smartphone, wirklich viele, aber ich komm einfach nie an die 6 GB RAM dran. Was muss man machen, damit man soviel Speicher braucht? ?

Und wenn wir schon beim Thema Speicher sind, es gibt 3 Speichervariationen:

Variante 1
709 €
  • 6 GB RAM
  • 128 GB internen Speicher
  • Mirror Gray
Variante 2
759 €
  • 8 GB RAM
  • 256 GB internen Speicher
  • Mirror Gray, Nebula Blue, Almond
Variante 3
829 €
  • 12 GB RAM
  • 256 GB internen Speicher
  • Nebula Blue

Wie man auch schön sehen kann, der Preis geht bei der Hardware nicht in die Decke wie es bei so manch anderem Hersteller der Fall ist. Klar ist es schon eine Summe, aber was die Preis/Leistung angeht, einfach nur traumhaft. Oh, ich sehe wir schweifen ab, auf zum nächsten Thema: die Kamera(s).

3-fach und Pop-Up-Kamera

4 Kameras in einem Smartphone… Krass… Okay, also starten wir mal auf der Rückseite des Smartphones:

  • 3 Kameras
    • 1x „normale“ Hauptkamera mit 48 MP und f/1.6 Blende
    • 1x „Teleobjektiv“ Kamera mit 8 MP und f/2.4 Blende
    • 1x „Ultra-Weitwinkel“ Kamera mit 16 MP und f/2.2 Blende (117° Sichtfeld)

Und die Frontkamera ist eine sogenannte Pop-Up, welche nur dann ausfährt, wenn man sie wirklich braucht. Wer also bisher immer die Frontkamera zugeklebt hat, der wird sich nun freuen. Hier noch ein paar Fakten zur Frontkamera:

  • 16 MP und f/2.0 Blende
  • 150 Aufnahmen pro Tag für 5,5 Jahre, so oft soll die Kamera mindestens durchhalten laut OnePlus
  • Daraus ergibt sich ungefähr 300.000 Mal aus- und einfahren
  • Fallschutz: Wenn das Handy fällt, fährt sich die Kamera sofort ein
  • Anti-Staubsystem

Hast Du vlt. kurz mal 12 Stunden Zeit? Wenn ja, dann guck Dir doch mal den Stresstest von der Pop-Up Kamera des OnePlus 7 Pros hier an. Zudem ist es auch interessant zu sehen, was die Kamera eigentlich aushält: Siehe dieses Video. Gut, genug geschwärmt, was haben wir noch für Punkte auf unserer Checkliste? Oh weh, stimmt, das Design haben wir voll vergessen, na dann, here we go.

Das atemberaubende „perfekte“ Design

Fragt man Google was die Definition von Perfekt ist, erhält man folgende Antwort: „so gut, dass nicht das Geringste daran auszusetzen ist“. Mehr muss man zum Design auch nicht sagen. Wie zu Beginn schon angedeutet, an der Verarbeitung gibt es absolut nichts auszusetzen. Geht man mit dem Finger über die Kanten spürt man absolut keine Unebenheiten oder Übergänge. Gerade die Edges des Displays spielen hier eine entscheidende Rolle.

Das Gerät selber liegt sehr gut in der Hand, ist allerdings, da der Bildschirm nun die gesamte Vorderseite ausnutzt, etwas zu groß. Aber dank den Hilfsmitteln von OxygenOS ist das alles „keine große Sache“. Die Kamera(s) auf der Rückseite stehen etwas aus dem Gerät heraus, was jedoch kein Problem darstellen sollte, da man dieses edle Gerät meist eh mit einer Schutzhülle/-Case verwendet und diese somit eben mit dem Case ist.

Übrigens: Auch beim OnePlus 7 Pro ist wieder ein Case dabei!

Der OnePlus übliche Alert-Slider ist angenehm, leicht schwergängig, was ich äußerst begrüße, da sich dieser bei meinem OnePlus 6 hin und wieder beim Einstecken in die Hosentasche selbstständig verstellt. Der SIM-Kartenslot für 2 Nano-SIM-Karten ist nun nach unten gewandert und ersetzt einen Lautsprecher. Ansonsten ist optisch im Großen und Ganzen alles an seiner alten Position.

Kleinvieh macht auch Mist

Jetzt widmen wir uns zu guter letzt noch den kleinen, aber feinen Dingen des OnePlus 7 Pros. Und zwar, wie vom OnePlus 6T schon bekannt, findet sich der Fingerabdrucksensor im Display und funktioniert mal besser und mal schlechter. Ich weiß nicht, ob es am Sensor liegt oder einfach an mir… Es gibt Momente, da entsperrt er das Gerät sofort und dann gibt es diese Momente, wo man den Finger (vermeintlich) genauso drauf legt und er wird nicht erkannt. Aber meist entsperrt die Frontkamera durch Faceunlock das Gerät eh schneller als ich mit dem Daumen auf dem Display bin. BTW., ja, die Frontkamera macht beim Faceunlock kurz „Kuck-Kuck“!

Eine Sache die ich richtig feiere ist das Edge lightning. Heißt, wenn dein Bildschirm ausgeschaltet ist und Du eine Notification bekommst, dann leuchten die beiden Edges kurz mit einer schicken Animation blau auf. Leider lässt sich das bisher weder deaktivieren noch einstellen. Aber ich bin sehr zuversichtlich, dass in zukünftigen Updates entsprechende Möglichkeiten geboten werden.

Die technischen Daten im Überblick

Da die Tabelle jedes Mal so lang ist und Dir den Weg zum nächsten Lesestoff nur verlängert, kannst Du sie Dir jetzt wahlweise anzeigen lassen oder ausblenden.

DisplayFluid AMOLED
6,67 Zoll
3120 x 1440 Pixel (515 ppi)
90 Hz Bildwiderholrate
ProzessorSnapdragon 855
1 x 2,84 GHz
3 x 2,42 GHz
4 x 1,8 GHz
Kamera48 MP Hauptkamera
8 MP Teleobjektiv
16 MP Ultra-Weitwinkelobjektiv
16 MP Pop-Up-Frontkamera
Speicher6 GB RAM/128 GB int. Speicher
8 GB RAM/256 GB int. Speicher
12 GB RAM/256 GB int. Speicher
VerbindungenBluetooth 5.0
Micro-USB Typ C 3.1
NFCJa
Akku4000 mAh
BesonderheitenWARP-Charge, Oxygen OS, Fingerabdrucksensor im Bildschrim

Fazit: Vieeel Hardware für einen fairen Preis!

Vom Lesen schon langsam das Wasser im Mund zusammen gelaufen? Verständlich! Das OnePlus 7 Pro ist an sich ein echt klasse Gerät und bietet unglaublich viel Hardware. Ob man diese wirklich braucht sei mal dahingestellt, aber unterm Stich kann man wirklich nicht meckern.

Das im Lieferumfang kein USB-C auf Klinke-Adapter dabei ist, ist mir etwas unverständlich. Klar nutzen einige bereits Bluetooth-Kopfhörer etc. aber die breite Masse ist (zumindest aktuell noch) ein Klinken-Fan und deshalb sollte sowas standardmäßig dabei sein. Zum Lieferumfang vlt. nochmal kurz… Ich habe diesen bewusst nicht angesprochen, denn mal ganz ehrlich, da ist doch immer dasselbe drin: Handy, Ladekabel und Ladeadapter. Vielleicht mal noch ein Kopfhörer oder ein Case, aber das wars auch schon. Und das Unboxing-Erlebnis möchte ich Dir ja nicht vorweg nehmen :P. Also kurzum: Du brauchst ein neues Handy? Dann hol Dir das OnePlus 7 Pro!

9.1Score9.5Verarbeitung/Design8Kamera9.5Software8.5Preis9.9Editor's Choice

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