[17. Türchen]: Ein iPhone bei APPkosmos?! – iPhone XR im Test

Was wurde Apple gleichermaßen gelobt und kritisiert für das „günstigere“ iPhone XR. Besonders über die offensichtlichste Einsparung beim Display wurde sich echauffiert. Doch wie schlägt sich das iPhone XR tatsächlich im Alltag? Ein Erfahrungsbericht eines Android-Users.

Wieso ein iPhone XR testen?

„Nanu?“ Fragst Du dich sicher, wieso testen die bei APPkosmos.de jetzt ein iPhone? Ganz einfach: Ich wollte wissen, wie sich ein iPhone im Alltag schlägt und über den Tellerrand des mir seit Jahren bekannten Android Ökosystems schauen.

Immer auf der Suche nach dem besten Smartphone für den Eigengebrauch ist es sicher nicht verkehrt, mal das andere Ufer der Smartphone-Welt zu erkunden. Dank der Firma RhinoShield hatte ich zwei Wochen lang die Gelegenheit, das iPhone XR zu testen.

Der erste Eindruck

Schwer, aber nicht zu schwer. Hochwertig, schlicht und symmetrisch. So fühlt es sich an, das iPhone XR zum ersten Mal in der Hand zu halten. Für mich als Nutzer eines aktuellen Android Telefons war das Format zunächst ungewohnt, denn viele Android-Smartphones nutzen heute das eher längliche und schmalere (18:9) Display-Format. Nicht so Apple (16:9). An die „alte“ Form habe ich mich schnell gewöhnt. Keine große Sache und wer von einem älteren iPhone kommt, der kennt es nicht anders.

Technische Daten

Display6,1 Zoll LCD im 16:9-Format, 1.792 x 828 Pixeln, Notch, True Tone, kein 3D Touch
ProzessorApple A12 Bionic
Hauptkameras12 Megapixel, Weitwinkel, f/1.8-Blende
Speicher64 GB, 128 GB, 256 GB
VerbindungenWi-Fi, Bluetooth 5.0, GPS, NFC, Lightning
Akku2.658 mAh
Maße & Gewicht15,9 x 7,5 x 0,83 cm & 194 Gramm
WasserfestigkeitIP67-Zertifizierung
BesondereseSIM, kein Klinken-Anschluss, Stereo Sound

Lieferumfang

  • iPhone XR
  • Ladegerät (kein Fast-Charge)
  • In-Ear-Kopfhörer
  • Papierkram
  • Apple Sticker

Das iPhone XR im Test

Design & Verarbeitung

So mag ich das! Überall der gleiche Abstand zwischen Display und Rand – na gut, bis auf die Notch – aber kein hässliches Kinn, wie es bei vielen Android-Geräten aktuell leider der Fall ist.

Wie bereits gesagt, fühlt sich das iPhone XR unglaublich hochwertig an. Das liegt unter anderem an der großartigen Verarbeitung. Nichts knarzt, nichts wackelt, keine Spaltmaße. Apple setzt auf ein Sandwich aus Glas, Metall und Glas. Das bekannte Rechteck mit abgerundeten Ecken und Kanten also. Es schmeichelt den Händen des Nutzers und ist genau richtig groß.

Einzig die rückseitige Kamera guckt aus dem Gehäuse hervor. Vorne zeigt sich eine bekannte Ansicht: die eines iPhone X – okay, die Displayränder sind minimal breiter als beim X, XS oder XS Max. Aber das ist der verwendeten Displaytechnologie geschuldet.

Das Testgerät habe ich von RhinoShield in der Farbe Product Red – also in Rot – erhalten. Erst war ich skeptisch, aber der dunkle Rotton weiß durchaus zu gefallen. Das iPhone XR ist auch in weiteren Farben erhältlich, aber seht selbst:

Das iPhone XR ist bunt: blau, gelb, orange, rot, schwarz und weiß.

Für mich persönlich ist das Design eines Smartphones mit eines der Hauptargumente für oder gegen den Kauf. In dieser Kategorie kann ich gar nicht anders als Apple loben und 9,5 von 10 Punkten geben. Den kleinen Abzug erlaube ich mir für die hervorstehende Kamera.

Schutz ist Pflicht

Ein Smartphone für ab ca. 850 € aus Glas. Das schreit förmlich nach optionalem Schutz. Denn wenn einem das iPhone XR dann doch mal herunterfällt, dann ist der Spaß ohne Schutz wohl schnell vorbei. Kratzer und die bekannte Spider-App lassen grüßen.

Aus diesem Grund kann ich nur wärmstens empfehlen, das iPhone XR mit einer Hülle zu schützen. Zum Beispiel mit den Hüllen und Bumpern von RhinoShield. Diese bieten neben Schutz – und glaub mir, den willst Du haben bei einem so teuren Handy – Platz für Individualisierung.

RhinoShield hat zusammen mit dem roten iPhone XR ein schwarzes CrashGuard NX genanntes Bumper Case und ein blaues Mod NX genanntes Case gesendet. Da ich nun mal das rote iPhone bekommen habe, habe ich mich für das schwarze Bumper Case entschieden, dort die Rückplatte des Cases eingelegt und die schwarzen Buttons durch rote getauscht.

Dank RhinoShield ist das iPhone XR gut geschützt.

Und ich war echt froh, dass ich eine RhinoShield Hülle um mein Testgerät hatte, denn dies ist mir im Hörsaal vom Tisch gerutscht. Ich möchte mir nicht ausmalen, wie das iPhone wohl ohne optionalen Schutz ausgesehen hätte.

P.S.: RhinoShied hat uns einen ganzen Karton voller Smartphone Hüllen und Screen-Protektoren zugesendet. Vielleicht findest Du sie bald hinter einem der Türchen in unserem Adventskalender?

Display

Schaltet man das iPhone XR ein, so stahlt einem das „Liqiud Retina-Display“ entgegen. Schon an dieser Stelle sei gesagt: Entwarnung! Das Display ist keineswegs schlecht.

Das Display ist besser als sein Ruf.

Bei dem 6,1 Zoll großen Display setzt Apple auf eine LCD-Anzeige und nicht auf die modernere OLED-Technologie. Das bedeutet zunächst, dass die Schwarzwerte nicht so gut wie beim X, XS oder XS Max sind. Zudem verbraucht das LC-Display mehr Strom, da – im Gegensatz zu OLED – alle Pixel immer beleuchtet werden. Um dem gegenzusteuern, verringern Hersteller gerne bei LCD-Anzeigen die Auflösung. In diesem Fall auf 828 x 1.792 Pixel (zum Vergleich iPhone XS: 1.125 x 2.436 Pixel).

Sicher, es ist definitiv nicht das beste Display auf dem Markt und selbst ein OnePlus 3 aus 2016 hat eine besser Auflösung (1.920 x 1.080 Pixel). Das entspricht Full-HD. Das iPhone XR: HD. Aber ganz ehrlich: Gemerkt habe ich einen Unterschied nur im direkten und bewussten Vergleich mit anderen Smartphones.

Mal abgesehen von der Auflösung ist das Display des XR spitze: Kontraste und Farbdarstellung sind, wie von Apple gewohnt, akkurat und realitätsgetreu. Die Farbdarstellung ist besonders gut gelungen. True Tone, also die Anpassung des Bildschirms und dessen Farben an die Umgebung, ist mit an Bord.

Es ist aber auch richtig, dass es eine Frechheit ist, 850 € für ein Smartphone mit einem solch schwach auflösenden Display in 2018 zu verkaufen. Nur, wenn sich dies eine Firma erlauben kann und es die Kundschaft wenig stört, dann ist das wohl Apple.

Mich persönlich hat das Display nicht gestört, den Preis finde ich dafür dennoch absolut nicht angemessen. Daher 7 von 10 Punkten.

Performance und Ausstattung

Man könnte diesen Teil des Testberichts abkürzen: Typisch iPhone. Aber das wäre wohl einem Testbericht nicht angemessen, zumal sich das XR von seinen teureren Geschwistern im Inneren unterscheidet.

Der Unterschied ist marginal. Statt 4 stehen dem XR nur 3 GB RAM zur Verfügung. Aber wer iOS kennt (ich selbst nutze das iPad Air 2 von 2014), der weiß, dass Apples Betriebssystem gar nicht so viel Arbeitsspeicher benötigt. Der Prozessor hingegen ist in allen aktuellen iPhones der gleiche: der Apple A12 Bionic.

Bionic deshalb, weil auch das XR mit einer Notch daher kommt, in der sich die für Face ID benötigte Technologie befindet und diese eben mit dem Bionic Chip arbeitet.

Weihnachtliches Rot: Das iPhone XR in der Product Red Edition.

Die Leistung des XR ist wunderbar. Alles läuft butterweich, Ruckler gibt es nicht und Apps wie Animationen laden ausgesprochen schnell. Aber dennoch, auf Grund des geringeren Arbeitsspeichers sind die teureren iPhones noch einen Ticken schneller. Ob man das im Alltag aber wirklich merken wird, ist fraglich.

Für Apps, Fotos, Dateien und System gibt es entweder 64 GB, 128 GB oder 256 GB Speicher. Hier beginnt Apple bei einem Preis von 849 € und geht über 909 € bis zu satten 1.019 € hoch. Und dabei erlaubt Apple eine Erweiterung des Speichers per microSD-Karte leider nicht.

Immerhin können bis zu zwei Simkarten (per eSim) genutzt werden. Aber auch das nicht bei allen Mobilfunkprovidern. Seit neuestem wird auch Apple Pay in Deutschland unterstützt, den dafür benötigten NFC-Chip besitzt das XR.

Das Verhältnis von Preis und Leistung stimmt in Bezug auf die Performance des iPhone XRs definitiv. Alles läuft butterweich und ohne Verzögerungen. Die Version mit 64 GB sollte für die allermeisten Nutzer ausreichend sein. 10 von 10 Punkten.

Kamera

Auch hier ist Apple bekannt für enorm gute Bilder. Und ja, es stimmt: Die Fotos, die das iPhone XR schießt, können sich mehr als sehen lassen. Und das, obwohl das iPhone XR nur eine Kamera auf der Rückseite hat. Diese eine Kamera bietet eine Weitwinkelobjektiv mit 12 Megapixel und einer f/1.8-Blende.

Apple versucht hier ähnliches wie Google bei den Pixel Smartphones: Aus einer Kamera mit Hilfe von intelligenter Software so viel wie möglich herauszuholen. Auch hier unterscheidet sich das Modell von den teureren Geschwistern mit zwei Linsen. Aber seht selbst:

Das iPhone XR ist eine typische „Point on and shoot“-Kamera: Draufhalten, knipsen und der Großteil der Bilder ist ein tolles Ergebnis. Einzig bei Gegenlicht entsteht sehr schnell sogenanntes Lens-Flare. Hier im Bild zu sehen:

Eine Bewertung des künstlichen Bokehs im Porträt-Modus spare ich mir an dieser Stelle. Nur so viel dazu: Mal funktioniert es gut, mal weniger gut. Da ich diesen Modus selber nicht brauche, habe ich damit auch weniger herumgespielt.

Auf den schnellen Schnappschuss ausgerichtet, das ist Apples Kamera-App. Es stehen einige Möglichkeiten zur Verfügung, die schnell und einfach zu erreichen sind. Mit der Kamera können sogar direkt quadratische Fotos geschossen werden – das perfekte Social-Media Handy also. Ob Sinn oder Unsinn, muss wohl besser jeder für sich bewerten.

Von mir gibt es 8 von 10 Punkten für die Kamera, da mich das starke Auftreten von Lens Flare hin und wieder an den Rande des Wahnsinns getrieben hat. Ansonsten bin ich sehr zufrieden mit der Kamera des iPhones.

Multimedia und Sound

Ordentlich Wums, das hat das iPhone XR. Denn Medieninhalte werden nicht nur über den Lautsprecher auf der Unterseite, sondern auch über die Ohrmuschel abgespielt. Stereo also. Laut, klar, reich an Bass und durchaus angenehm. Es macht Spaß, Videos, Filme oder Musik mit dem iPhone XR zu hören.

Möchten man jedoch, dass keiner mithören kann, so muss man wohl oder übel auf Apple Kopfhörer mit Lightning Anschluss (im Lieferumfang enthalten) zurückgreifen oder auf Alternativen mit Bluetooth umsteigen. Für mich blieb nur die letzte Option, denn in meine Ohren wollen Apple EarPods einfach nicht halten. Einen Klinken-Anschluss suchst Du vergeblich bei den aktuellen iPhones.

Akkulaufzeit

Selbst bei starker Nutzung und häufigem Fotografieren konnte mich das iPhone XR mit seinen 2.658 mAh sicher über den Tag bringen. Mit einer durchschnittlichen Nutzungszeit von 3-4 Stunden am Tag bleiben am Abend meist weit über 40 % Restladung übrig. Für mich ein sehr positives Ergebnis. 10 von 10 Punkten.

Jetzt wird es spannend: iOS vs. Android

Oder auch nicht. Ehrlich gesagt haben sich beide Systeme in den letzten Jahren immer weiter aneinander angeglichen, so dass es kaum noch Unterschiede in der alltäglichen Nutzung gibt.

Als langjähriger Android Nutzer muss ich jetzt natürlich auch erwähnen, dass ich meinen Homescreen unter iOS nicht so frei anpassen kann wie dies unter Android möglich ist. Die Frage dabei ist jedoch, ob man das wirklich braucht.

Doch eins ist ganz klar: iOS Apps sind Android Apps (leider) oft einen Schritt voraus. Sie sind oft besser und durchdachter entwickelt, bekommen neue Funktionen zuerst. Instagram und die App der Deutschen Kreditbank (DKB) möchte ich hier als Beispiele anführen.

Instagram bietet zwar auf beiden Systemen einen ähnlichen Funktionsumfang, dennoch ist der Editor, um Storys zu gestalten, unter iOS bei weitem besser. Hier ist der Editor auf allen iPhones gleich, das Fenster, in dem Storys bearbeitet werden, hat eine feste Größe und zeigt Linien an, mit denen die Ausrichtung von Elementen vereinfacht wird. So stellt Instagram sicher, dass die Story auf allen Geräten (auch bei Android Usern) gleich dargestellt wird. Unter Android hingegen entspricht der Editor immer dem vollen Bildschirm, so dass eine Inkompatibilität zwischen 16:9 und 18:9 Bildschirmen vorprogrammiert ist – Storys werden einfach am Rand abgeschnitten. Zudem: Führungslinien und Android? Fehlanzeige.

Die DKB bietet ihren Kunden unter iOS Benachrichtigungen zu Kreditkartenzahlungen und die Möglichkeit, die Funktionen der Kreditkarte in der App zu steuern oder die Karte zu sperren. Unter Android: „Coming Soon“!

Klar, das liegt nicht nur an Apple und Google, sondern vor allem auch an den Appentwicklern. Dennoch ist es auffällig, dass iOS Versionen oft durchdachter sind und mehr Möglichkeiten bieten.

Fazit: Top-Smartphone mit kleinen Schwächen zum großen Preis

Wer eine Smartphone von Apple nutzen möchte oder eines der schönsten Smartphones sein Eigen nennen möchte, der kann – vorausgesetzt man kann und möchte es sich leisten – sofort beim iPhone XR zugreifen.

Beachtet man aber vor allem die negativen Punkte wie ein – zumindest auf dem Papier – unverschämt schlecht auflösendes Display, die leicht hervorstehende Kamera und das schnelle Auftreten von Lens Flare bei ebendieser, so wirkt der Preis doch sehr hoch.

Und das ist er auch. Man zahlt bei Apple ganz klar einen nicht zu unterschätzenden Aufpreis für den glänzenden Apfel auf der Rückseite des iPhone XRs. Schaut man sich auf dem Smartphone-Markt um, so gibt es viele ähnlich gute oder gar bessere Geräte mit Android für deutlich weniger Geld.

Klares Kaufargument für das XR sind wohl die vielen verfügbaren Farben. Am Ende bleibt ein iPhone aber doch ein iPhone, bei dem jeder selber wissen muss, was es ihm wert ist.

Wenn man schon so viel Geld in die Hand für ein Handy ausgibt, dann sollte man jedoch nicht am Schutz dieses sparen. Wir könne die Hüllen von RhinoShield dazu empfehlen.

ProContra
wunderschönes DesignHoher Preis von 849 €
großartige KameraKamera hat Lens Flare Problem
hochwertige und robuste Verarbeitungkeine Erweiterung des Speichers möglich
8Score9.5Design7Display8Kamera8Preis / Leistung7.5Editor`s Choice

iPhone XR bei Apple kaufen

Transparenz ist uns wichtig. Deshalb möchten wir euch nicht vorenthalten, dass uns das iPhone XR und Zubehör freundlicherweise von RhinoShield zur Verfügung gestellt wurde. Wir möchten ausdrücklich darauf hinweisen, dass dieser Umstand selbstverständlich keinerlei Auswirkung auf unser Testergebnis hat. Bei APPkosmos.de liest Du keine gekauften Texte, sondern immer die ehrliche Meinung unserer Autoren. Das liegt uns sehr am Herzen.