Desert Island – Welche Apps brauche ich wirklich?
Mit dem digital Wellbeing Programm versucht Google uns auf die Smartphone Nutzung aufmerksam zu machen. Zweifellos würde eine kleine Pause nicht schaden, doch wie überzeugt man das eigene Unterbewusstsein davon? Ein Launcher namens Desert Island soll angeblich eine Antwort auf diese Frage bieten. Was er alles (nicht) kann und wie er funktioniert, erfährst Du hier in unserem Review!
Seit Android Pie fokussiert sich Google auf das Wohlbefinden der UserInnen. Vor kurzem sind einige neue Experimente aus dem Google Creative Lab veröffentlicht worden, unter anderem auch Screen Stopwatch, Unlock Clock, Morph und Desert Island. Bei Desert Island ist man wahrhaftig gestrandet: wie lange hältst Du es mit nur 7 Apps aus? Für welche würdest Du dich entscheiden?
Einrichtung – die Qual der Wahl
Am Anfang gibt es ein kleines Tutorial, danach wird die Appliste vorgestellt, aus der man bis zu 7 Apps wählen kann. Der Homescreen ist minimalistisch: Eine Uhr, die Apps und eine Insel, über die man im Notfall zu allen Apps kommen kann. Die Challenge ist sehr einfach zu verstehen und doch relativ schwer umzusetzen. So hat bei uns am ersten Tag die Telefon-App am Homescreen gefehlt… bis wir den ersten Anruf tätigen wollten. Am Ende des Tages hatten wir folgende Apps auf dem Homescreen:
Durchhaltevermögen
Im Prinzip wars das auch schon. Für weitere Optionen kannst du jederzeit auf die Insel drücken. Dort kann unter anderem auch die Liste der 7 Apps geändert. Das heraussuchen einer bestimmten App aus der Gesamtliste gestaltet sich als recht Zeitaufwändig. Auch das Finden neu installierter Apps wird durch das Fehlen eines Home Screens mit Icons erschwert. Zusätzlich wird bei der Sortierung der Apps zwischen Groß- und Kleinbuchstaben unterschieden, sodass alle Apps, die mit einem Kleinbuchstaben beginnen, ganz unten sind.
Eine kleine Aufzählung deiner heutigen Apps
Um Mitternacht wird eine kleine Statistik angezeigt, in der deine verwendeten Apps aufgelistet sind. Zusätzlich wird angezeigt, wie oft auf die Insel geklickt wurde, um andere Apps zu öffnen. Anschließend fragt die App, ob man das Experiment fortsetzen will und eventuell die App-Auswahl ändern (noch weiter reduzieren) möchte.
Fehlender Darkmode
Leider unterstützt die App weder einen eigenen Hintergrund noch den umso mehr wünschenswerten Dark Mode. Dafür haben wir uns in die Untiefen des APK-reverse-engineering begeben und die Farben ausgetauscht. Bei Interesse können wir auch gerne ein Tutorial erstellen.
Fazit: Clean, mühsam, gut so
Ziel dieses Experiments ist es, die Verwendung des Smartphones zu reduzieren. Man fühlt sich wie auf einer Insel gestrandet und hat nur eine stark limitierte Anzahl an Apps zur Verfügung. Darüber hinaus haben wir entdeckt, dass die Liste an alltäglichen Apps sich nur schwierig auf 7 Apps reduzieren lässt. Somit haben wir uns relativ oft durch die Liste aller Apps durchgekämpft. Dabei ist noch zu beachten, dass beim Klick auf die Insel die Liste erst geladen wird und somit erst deutlich verzögert angezeigt werden kann. Dafür haben der eingeschränkte Homescreen und vor allem das fehlende Instagram Icon haben eine durchaus positive Auswirkung auf das Nutzungsverhalten: kein belangloses Scrollen durch den Feed, ohne sich explizit darüber bewusst zu sein. Die App erinnert uns an den Before Launcher, den wir euch erst kürzlich vorgestellt haben.
6.8Score6Funktion7Bedienung7Design7Umfang6.8Editor's Choice