Wie funktioniert eigentlich Android? – Teil 1
Wie funktioniert eigentlich Android? Eine Frage, die wahrscheinlich vielen etwas technisch Interessierteren schon mal durch den Kopf geschossen ist. Wie bei vielen anderen Dingen auch, lernt man am Meisten, wenn man ein konkretes Problem in diese Richtung hat. Ich hatte ein solches konkretes Problem, mit einem alten Moto G3 und habe dadurch einiges über Android gelernt.
Die Artikelreihe: Warum eigentlich?
Ich hatte da also ein etwas diffizileres Problem mit einem älteren Motorola Moto G3. Und zusammen mit unserem Chefredakteur Kevin habe ich mich daran versucht, es zu lösen. Jedoch sind wir im Verlauf dieser Aktion auf viele interessante Probleme gestoßen, haben interessante Ideen gehabt und entwickelt und sind auf interessante Art und Weise bei dem Versuch der Umsetzung gescheitert. Wir sind teilweise tief im Quellcode von Android suchen gegangen und haben dabei einiges gelernt. Und letztendlich haben wir haben beschlossen, diese Geschichte in Artikelform zu gießen, zu rekapitulieren und weiter zu machen. Denn so viel kann ich spoilern: Das Problem ist noch nicht gelöst. Wir haben eine Vermutung und einen Plan. Ob es funktioniert, wissen wir nicht. Ergo ist der Aus- und Werdegang dieser Artikelreihe völlig offen.
Weiter bitte ich an sinnvollen Stellen dieser Serie, Ideen und etwaige Lösungsvorschläge mir per Mail (lukas.geisel (at) appkosmos.de) zu schreiben. Haben wir diese noch nicht ausprobiert und klingen sie sinnvoll, so werde ich im folgenden Artikel darauf eingehen. Auch wenn ich hier schlicht falsche Dinge nennen sollte, bitte ich seitens schlauerer Menschen um Korrektur! Schließlich sollen wir alle hier schlauer rauskommen und nicht dümmer! Sollte hier noch jemand an diesem Punkt eine lehrbuchartige Abhandlung erwarten, so muss ich denjenigen leider enttäuschen. Schließlich weiß ich zu diesem Zeitpunkt auch noch lange nicht alles! Vielmehr soll diese Artikelreihe chronologisch und nicht systematisch voranschreiten. Mit jedem Artikel lernst Du und ich hoffentlich mehr. Erst zum Schluss, wenn besagtes Problem hoffentlich gelöst ist und wir viele nette kleine Randnotizen verfasst haben, werde ich versuchen das gesamte Bild zusammenfügen und zu beschreiben, wie Android eigentlich funktioniert.
Wie alles begann
Aber von Anfang an. Welches Problem? Nun, Ursache dieser Geschichte hier ist ein Moto G3. Eines, das lange nicht benutzt wurde und tiefentladen war. Und Tiefentladung kann, wie ich herausfinden musste, dazu führen, dass die Firmware des Gerätes gebricked wurde.
Lexikon
Im Bereich von Smartphones gibt es ein sehr prägnantes und schlichtes Wort, welches die Funktionalität eines Smartphones durchaus akkurat zu beschreiben vermag:
Brick
Ist ein Smartphone „gebricked“, funktioniert es nicht mehr. Es ist im Grunde nichts weiter mehr, als ein Backstein. Daher der schlichte Name. Hier wird noch unterschieden zwischen sog. „Soft-“ und „Hardbricks“. Bei ersterem funktioniert die Firmware, das Betriebssystem des Gerätes nicht mehr. Im Regelfall ist das nicht weiter dramatisch, da es meistens vergleichsweise schnell und leicht mit der Neuinstallation eines Betriebssystems behebbar ist. Bei letzterem liegt jedoch ein Schaden der Hardware vor. Hier müsste die betroffene Hardwarekomponente ausgetauscht werden. Bei Smartphones, welche meistens alles andere als modular aufgebaut sind, ist das weniger gut.
Da war ich nun, ein Moto G3 und eine nicht mehr startende Firmware. Ich war sowieso zu diesem Zeitpunkt dabei, alte Smartphones wieder lauffähig zu machen und mein altes, ebenfalls softgebricktes Samsung Galaxy S2 wieder auf den aktuellen Firmwarestand zu bringen und es, mangels einer Klinkenbuchse an meinem Moto Z, als einen MP3-Player zu verwenden. Treppenwitz am Rande: Ein Samsung Galaxy S2 aus dem Jahre 2011 hat mittels Drittanbieter-Firmware momentan aktuelleres Android (Pie) als mein Moto Z (Oreo) aus dem Jahre 2016 mit originalem Betriebssystem. So viel zu der Updatepolitik so mancher Hersteller.
Nun erwähnte ich im obigem Lexikon-Absatz, dass eine nicht mehr startende Firmware als Softbrick bezeichnet wird und dass diese im Regelfall leicht zu beheben sind. Besondere Betonung hier bitte auf das Wörtchen „Regelfall“ legen. Denn wie wir im Verlauf dieser Geschichte sehen werden, ist dieser Fall eines Softbricks leider kein Regelfall. Diesen ersten, einleitenden Artikel werde ich nun mit einer kurzen Auflistung aller relevanten Informationen zum Zustand des Moto beenden. Du kannst Dir ja Gedanken machen, was du zur Behebung des Fehlers machen würdest.
Das Moto G3 hat einen Softbrick, vermutlich durch Tiefentladung. Die installierte Firmware ist absolut unverändert und original. Das Gerät ist weder gerooted noch ist der Bootloader entsperrt. Nicht mal USB-Debugging ist unter den Entwickleroptionen aktiviert bzw. nicht mal die Entwickleroptionen wurden angezeigt. Kurzum ein völlig originales Moto G3, welches nun partout nicht mehr starten will. Es bleibt am Motorola Logo hängen.
Fortsetzung folgt!