Matheaufgaben lösen mit dem Microsoft Math Solver
Heute gibt es wieder etwas für die Faulen unter uns (solange sie die Hausaufgaben überhaupt noch machen): ein Mathe Lösungsprogramm von Microsoft mit dem originellen Namen „Microsoft Math Solver“. Inwiefern sich diese App von der durchaus bekannten Photomath App unterscheidet, erfährst Du in diesem Review.
Microsoft beschäftigt sich in letzter Zeit vermehrt mit gutem Design und schlichter Funktion. Genau diese beiden Eigenschaften beschreiben die relativ neue App auch sehr gut. Der Microsoft Math Solver unterstützt drei Arten der Eingabe und liefert zu fast jeder mathematischen Problemstellung eine passende Antwort. Die größte Überraschung liegt darin, dass die App vollkommen gratis ist und nicht einmal eine Registrierung benötigt.
Bedienung
Sobald man die App öffnet und das kleine Into überspringt, landet man gleich bei der Kamera, um neue Problemstellungen abzufotografieren. Die Schrifterkennung bei Bildern funktioniert auch bei einer etwas unleserlichen Handschrift sehr gut. Die zweite Art der Eingabe nennt sich „Zeichnen“ und ist im Grunde eine Handschrifterkennung. Diese ist ebenfalls sehr akkurat, dauert allerdings meistens 1-3 Sekunden. Als dritte Eingabemethode wird eine Tastatur mit mathematischen Symbolen angeboten. Mit einem Klick auf den Pfeil gelangt man auch schon zur Lösung. Die Übersetzung der App ins Deutsche ist etwas misslungen, es scheint hier wie wenn der Bing Translator am Werk wäre. Beispielsweise ist der Tab zum Schreiben mit „Typ“ beschriftet – wahrscheinlich vom englischen „Type“. Schade, dass eine so große Firma wie Microsoft solche einfachen Dinge nicht händisch kontrolliert.
Funktion
Die Qualität der Rechnungsergebnisse lässt sich in wenigen Worten zusammenfassen: „unterstützt von Bing“. Die Ergebnisse sind meistens korrekt (außer dass Beispielsweise √4 = 2 und nicht +-2 ist), allerdings wird nicht immer der Rechenweg angezeigt. Vor allem beim Integrieren ist der bewährte Integralrechner.de noch immer die vermutlich beste Option für schrittweises Integrieren. Bei den meisten einfachen Aufgaben reicht der Microsoft Math Solver jedoch vollkommen aus. Auch textbasierte Konvertierungen wie bei Währungen, Zahlensystemen etc. sind möglich. Zahlenfolgen werden nicht unterstützt.
Math Solver vs. Photomath
Der größte Unterschied zwischen Math Solver und Photomath liegt in der Eingabe. Der Microsoft Math Solver unterstützt eben auch die Eingabe via Handschrifterkennung, während Photomath nur Fotos und den eingebauten Taschenrechner anbietet. In unseren Tests hat Photomath bei komplexeren Problemstellungen relativ oft aufgegeben und die folgende Meldung angezeigt: „Leider konnten wir Ihr Problem nicht erkennen.“ Zusätzlich hat der Math Solver ein verstecktes Feature: das Teilen von Gleichungen als LaTeX. Dieses kleine Feature wird vielen Studierenden, die auf LaTeX angewiesen sind, einige Zeit sparen. Mit der synchronisierten Zwischenablage zwischen iOS und macOS ist es möglich, jede beliebige Formel in Windeseile in LaTeX umzuwandeln.
Fazit: Gute Texterkennung und brauchbare Features
Der Microsoft Math Solver wird nicht jede Hausaufgabe per Knopfdruck lösen. Dafür erleichtert er die digitale Eingabe von mathematischen Problemstellungen erheblich. Zusätzlich bietet die App hilfreichen Kontext, der beim Verstehen von Problemen sehr hilfreich sein kann. Das Teilen via LaTeX ist für mich als Student sehr praktisch, allerdings wären weitere Optionen, wie zum Beispiel das Teilen als Bild sehr praktisch. Der Microsoft Math Solver ist eine App, die nicht im Weg steht, nicht zum Einloggen zwingt und keine Werbung hat. Genau diese Eigenschaften zahlen sich aus!
8.8Score8.5Funktion9Bedienung9Design8.5Umfang9Editor's Choice