Microsoft Planner – Trello Ersatz im Office-365 Sorglos Paket?

Vor einigen Wochen hatten die News-Seiten der Welt noch lautstark über die Vorzüge vom Microsoft Planner geschrieben. Seitdem ist dieser ein wenig in Vergessenheit geraten. Grund genug, Euch heute unser ausführliches Review zum Microsoft Planner zu präsentieren.

Qual der Wahl

Und wer sich mit Trello, Wunderlist und Aufgabenmanagement auskennt, wird nicht besonders davon überrascht sein, was der Microsoft Planner so kann. Tatsächlich ist es sogar so, dass Microsoft drei Stufen der Projekt-/To-Do-Listenplanung definiert und diesen Stufen einzelne Produkte zugewiesen hat. Am unteren Ende steht das Produkt Wunderlist des Berliner Startups 6Wunderkinder, welches im letzten Jahr von Microsoft aufgekauft wurde. Unser Review über Wunderlist findet ihr übrigens hier. Die nächste Stufe umfasst dann den Microsoft Planner, da dieser für die detailreichere und ausführlichere Projekt- und To--Do-Planung eher geeignet ist. Am Ende steht dann die Microsoft Project Software, welche dann für Großprojekte ausgelegt ist.

Microsoft Planner vs. Trello

Der Microsoft Planner ist also differenzierter als Wunderlist. Hier ist es viel einfacher, Aufgaben bestimmten Leuten zuzuweisen bzw. diese auch an verschiedene Leute zu verteilen. Prinzipiell geht das auch bei Trello völlig problemlos. Kritisch sehen wir allerdings die Bedienung und Auswertungsmöglichkeiten, die beim Microsoft Planner doch noch einmal ein Stück ausgefeilter erscheinen als bei Trello. Klar: Das einfache Herumschieben von Karteikarten, was bei dem Planner auch funktioniert, hat seine Vorteile, aber dürfte den meisten Teams bei Trello doch etwas zu verspielt sein. Der Planner sieht hier einfach seriöser auch und funktioniert so auch. Besonders praktisch sollte hier aber auch die direkte Anbindung an die Office 365 Familie sein. So ist OneNote schon dabei, sodass dann direkt Notizen zu einzelnen Aufgaben geschrieben werden können. Anders als Trello hat dieses Tool die Funktion, dass man in Zukunft die Aufgaben in beispielsweise Outlook anzeigen lassen kann. Eine Integration wünschen wir uns da sogar sehnlichst, denn derzeit hat Trello dort noch die Nase vorn. Egal ob in Slack auf dem Mobiltelefon oder sonst wo. Trello ist fast überall vertreten. Den Microsoft Planner gibt es derzeit nur im Web.

Integrationen, Apps und Co.

Ein weiteres Problem ist aber wohl, dass der Planner bis jetzt nur für Office 365 Education & Professional (nicht alle) vorhanden ist. Personal und Home User gucken weiterhin in die Röhre, sollen aber auch irgendwann bedacht werden. Hier sollte man sich aber auch die Stufenplanung vor Augen rufen, die besagt, dass für die einzelnen kleineren Projekte Wunderlist das Haupttool ist, welches mit einem Microsoft- bzw. Social Media-Account auch problemlos und kostenlos genutzt werden kann. Für größere Projekte lohnt sich eine Investition in Office 365 aber sicherlich auch. Während Wunderlist aber wenigstens Desktop-Apps hat, müssen die Integrationen auch bei diesem Produkt noch besser werden. In Sachen Bedienung und Design gehen aber jeweils fünf Sterne in Richtung Wunderlist und Microsoft Planner.

Fazit: Potenzial wäre da.

Der Microsoft Planner ist für all diejenigen das richtige Produkt, welche viel Wert auf eine einfache Handhabung, gute Statistiken und Design legen. Der Funktionsumfang und das Konzept ist mit dem Tool Trello durchaus vergleichbar und teilweise noch besser. Während Trello aber schon einige Integrationen und Apps auf vielen wichtigen Plattformen vorweisen kann, steht der Microsoft Planner noch am Anfang. Desktop-Apps fehlen noch vollkommen, aber die richtigen Integrationen in das Herz von Office 365 haben durchaus viel Potenzial und könnten das Produkt in das Herz der Kunden platzieren. Wäre da nur nicht das Problem, dass man bislang unbedingt einen wirksamen Office 365 Education bzw. Professional Account braucht. – Nicht so bei Trello.

7.6Score8Funktion8Bedienung8Design8Umfang6Editor's Choice

 

Ursprünglicher Artikel:

Die Office-Familie hat neuen Zuwachs: Neben den altbekannten Programmen, wie Word, Access, Publisher und Co. begrüßte Microsoft am gestrigen Tag den Microsoft Office Planner. Bis jetzt allerdings nicht als native App auf Windows, Android, Mac OS oder iOS, sondern als Webapp und somit Bestandteil des Office 365 Abonnenten-Programms.

Der Service soll Teams dabei helfen, Pläne zu erstellen, Aufgaben zu managen und Ziele zu setzen. Damit steht der Dienst in direkter Konkurrenz zu dem bekannten Team-Management Tool Trello, das wir auch im Team nutzen. So scheint der Dienst auf den ersten Blick mit den Funktionen von Trello locker mithalten zu können. Teilweise empfanden wir ihn hier schon als etwas übersichtlicher und ausgefeilter. Auch das Design ist durchaus ansprechend. Interessanter als der eigentliche Dienst selber sind eigentlich die möglichen Integrationen in die restliche Office-Familie. So könnte man den Dienst beispielsweise mit den Outlook-Aufgaben und-gruppen, Wunderlist oder auch Microsoft Project verbinden. Dies wird sich aber erst in Zukunft zeigen. Natürlich wird es dazu von uns ein Review geben.

Microsoft Planner Overview
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Leider ist Microsoft Office Planner bis jetzt nur für Office 365 Enterprise E1-E5, Business Essentials, Premium und Education verfügbar. Zumindest Personal und Home sollten hier aber noch folgen. Auch suggeriert der Anmeldebildschirm für Nicht-Office 365-Abonnenten, dass der Dienst bald auch für sie freigegeben wird. Auf jeden Fall wird hierdurch das Angebot von Office 365 weiter gestärkt und es ist davon auszugehen, dass der Dienst als Teil der Office-Familie und Integration in andere Office-Produkte eine weite Akzeptanz und Nutzerbasis finden könnte.

Quelle: Microsoft via Caschys Blog