TankTaler – Mach dein Auto zum SmartCar

Wie viele Kilometer bin ich von A nach B gefahren? Wo habe ich mein Auto geparkt? Wie ist mein Kilometerstand und ist meine Batterie ausreichend geladen? Ist mein Tank noch ausreichend gefüllt? Fragen über Fragen eines Autobesitzers, und wer weiß diese zu beantworten? Genau. TankTaler!

TankTaler? – Wer ist das?

Bevor ich auf TankTaler selbst eingehe, fangen wir mal mit den Personen an, die hinter dem Ganzen stecken: Die ThinxNet GmbH. Ein Team aus 30 Personen (Quelle: TankTaler) mit dem Hauptsitz in München und einer Vision:

Es ist unser Ziel, die Zukunft der Mobilität auf neue und aufregende Weise zu gestalten und sicherer zu machen. Wir erschaffen das intelligente Fahrzeug, das SmartCar, für Jedermann. […]

[…] Als Pioniere vernetzen wir auf diese Weise Automobile jeglicher Art – schnell und unkompliziert, unabhängig von Marke und Modell. Unsere Mission besteht darin, dem Nutzer ein zukunftsorientiertes und einfaches Werkzeug an die Hand zu geben.” – TankTaler

Und wie bzw. ob die ThinxNet GmbH ihre Vision umgesetzt hat, möchte ich Euch nun zeigen.

Wie funktioniert das? – Stecker rein, App starten, losfahren

Damit Du TankTaler überhaupt nutzen kannst, benötigst Du einen sogenannten OBD II-Stecker, welchen Du auf der TankTaler-Webseite bestellen kannst – ganz kostenlos. Jedoch nur in Regionen wie München und Köln gibt es den Stecker aktuell. Andere Regionen wie bspw. Berlin oder Leipzig folgen mit der Zeit. Weitere Informationen findest Du im TankTaler-Blog. Alternativ kann man den Stecker auch bei Amazon für 99 € zzgl. Versand kaufen. (Stand 18.10.16)

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Meinen Stecker habe ich mir am 29. Juni 2016 bestellt und daraufhin kam direkt eine E-Mail, dass es aktuell Lieferverzögerungen gäbe und ich musste warten. Am 27. September dann endlich die Erlösung: “Dein TankTaler-Stecker ist auf dem Weg zu Dir!”. Binnen zwei Tage nach dieser E-Mail lag der Stecker dann im Briefkasten. Die lange Wartezeit war an diesem Punkt schon wieder vergessen.

Auf dem Stecker selbst steht eine Zahlenkombination, die in die App eingetragen werden muss. Anschließend wird der Stecker noch in die OBD II-Schnittstelle gesteckt und fertig. Die OBD II-Schnittstelle (in jeden PKW ab Baujahr 2001 verpflichtend) liegt meist in der Nähe des Lenkrads bzw. beim Sicherungskasten. So war es auch bei meinem Skoda Fabia, jedoch war der Stecker so groß, dass die Abdeckung nicht mehr drauf passte. Zum Glück liefert TankTaler ein Verlängerungskabel mit, wodurch ich meinen Stecker in eine kleine Ablage legen konnte. Das nachfolgende Video erklärt den ganzen Ablauf in visueller Form.

Dieses Video ansehen auf YouTube.
Info: Mit dem Klick auf das Video werden Daten an YouTube übertragen.

Die App – einfach und übersichtlich

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Ist der Stecker eingesteckt, bekommen wir direkt 500 TankTaler geschenkt und können mit dem Sammeln beginnen. Beim Start sehen wir direkt, wo sich unser Auto befindet bzw. wo man es geparkt hat. Bewegen wir nun die Karte ein Stück, erscheint ein Pfeil, mit dem man sich zu seinem Auto navigieren kann. Durch einen Klick auf das Auto lässt sich ein Inkognito-Modus starten, die Hilfe aufrufen, die App weiterempfehlen und die Profilinformationen anzeigen. Bei letzterem lassen sich auch die Angaben zum Auto bearbeiten und sogar der nächste Termin für die HU eintragen, um pünktlich erinnert zu werden.

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Der Verlauf macht exakt das, was der Name wiedergibt: alle gefahrenen Strecken und Tankvorgänge anzeigen. Mit Datum, Uhrzeit, gefahrenen Kilometern, gebrauchte Zeit und gesammelte TankTaler. Und nein, das ist noch nicht alles. Klickt man nun eine Strecke an, kann man sehen, wie schnell man an einem bestimmten Punkt der Strecke war. Tolle Überwachung, oder? Doch dazu später.

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Der aktuelle Kontostand lässt sich ebenfalls einsehen und ist in mehrere Punkte untergliedert, um zu sehen, wo man am meisten TankTaler verdient hat. Hier gibt es auch den Punkt Kampagnen. Hier gibt es bspw. Rabattaktionen, Angebote o. Ä. So läuft auch aktuell noch eine Kampagne bis Ende des Jahres, wodurch man für jeden gefahrenen Kilometer einen TankTaler gutgeschrieben bekommt. Ich hoffe, die Aktion geht auch nächstes Jahr weiter.

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Das Tankstellen-Symbol ist hoffentlich selbsterklärend, jedoch gibt es eine Sache, die erwähnt werden muss: Fährst Du tanken, erkennt die App, dass Du an einer Tankstelle gestanden hast und zeigt Dir in diesem Menü die Tankstelle an. Nun kannst Du eintragen, wie viele Liter Du getankt hast und bekommst anschließend TankTaler gutgeschrieben. Ist dies nicht der Fall, kannst Du den Tankvorgang manuell eintragen. (Man muss schon einige Kilometer fahren, um den nächsten Tankvorgang eintragen zu können)

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Das Beste kommt bekanntlich zum Schluss: Wenn Du nun auf Deinen Autonamen klickst, bekommst Du alle Informationen darüber angezeigt: z. B. den aktuellen Status Deines Autos (fährt oder ist geparkt), den Kilometerstand, die Voltanzahl der Batterie – was gerade für den Winter praktisch ist – Statistiken über gefahrene Kilometer und vieles mehr. Ein Punkt, welcher bei mir leider nicht verfügbar ist, ist die Tankanzeige.

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Sammeln, sammeln, sammeln – Wofür eigentlich?

Du kannst Deine TankTaler für einen Amazon- oder Tankgutschein einlösen. Derzeit wird noch an einem Shop gearbeitet, bis dieser jedoch fertig ist, reicht eine E-Mail an TankTaler mit der gewünschten Anzahl an einzulösenden Tanktalern (min. 10 000) und der Art des Gutscheins. Für 10 000 Taler gibt es einen zehn Euro Amazon-Gutschein und erst ab 20 000 Taler gibt es einen Tankgutschein (Wert 20 €). Der Amazon-Gutschein wird Dir per E-Mail zugesendet und den Tankgutschein bekommst Du per Post. Letztere gibt es für Aral, Allguth, Jet und Shell. Weitere Informationen gibt es im TankTaler-Hilfecenter.

Überwachung pur! – Was ist mit dem Datenschutz?

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Im Grunde handelt TankTaler so wie Facebook & Co. Du bekommst etwas kostenlos und zahlst anonym mit Deinen Daten. Irgendwie muss sich TankTaler ja finanzieren. Aber die Daten sind nicht die einzige Einnahmequelle, sondern auch Provisionen, die das Unternehmen erhält, wenn man eine von TankTaler empfohlene Tankstelle etc. nutzt.

Auch sollte dem Nutzer eines klar sein: Der Stecker ist dauerhaft mit dem Internet verbunden und übermittelt den Standort des Fahrzeugs an den Server von TankTaler. Die Kommunikation zwischen Stecker, App und Server läuft verschlüsselt ab. Letztere stehen laut TankTaler in einem Sicherheitsrechenzentrum in München. Die Devise von TankTaler lautet: “Keine Weitergabe Deiner persönlichen Daten”.

Doch was wird mit meinen Daten gemacht?

“Deine persönlichen Daten werden genutzt, um Dir TankTaler für das Tanken und für Fahrten gutzuschreiben, gezielte Angebote zu unterbreiten und Statistiken für unsere Nutzer zu erstellen.

Niemals aber werden personenbezogene Daten an Dritte weitergegeben. Sowohl persönliche Daten als auch Profildaten werden soweit anonymisiert und in großen Mengen zusammengefasst, dass keine Rückschlüsse auf einzelnen Fahrten, Fahrzeuge oder Nutzer getroffen werden können.” – TankTaler

Für weitere und ausführlichere Informationen lohnt sich ein Blick auf die wirklich transparente Webseite über den Datenschutz.

Am Ende muss jeder für sich entscheiden, ob er TankTaler nutzen möchte oder nicht.

Fazit: Vom Car zum SmartCar

Geil. Aber nur dann, wenn man es mit dem Datenschutz nicht ganz so eng sieht. Die Features, die TankTaler aktuell bietet, sind einfach cool und nützlich. Da der Stecker ja den Diagnoseport des Autos nutzt, hoffe ich, dass zukünftig auch weitere Funktionen wie eine Fehleranalyse etc. hinzukommen. Doch hat dieses Verdienen von Talern nicht einen gewissen Nebeneffekt? Dass man lieber zum Bäcker, der zwei Blöcke weiter ist, fährt anstatt zu laufen, nur um Taler zu sammeln? So etwas ähnliches bräuchte es auch fürs Fahrrad oder gar zu Fuß. So kommt man dann doch eher an die frische Luft und schont gleichzeitig die Umwelt. Ich bin jedenfalls sehr zufrieden und werde den Stecker weiterhin benutzen.

9.1Score8.5Funktion9Bedienung9.5Design9Umfang9.5Editor's Choice

 

Wie stehst Du zu TankTaler? Würdest Du den Stecker nutzen oder lässt Du es lieber aufgrund von Datenschutzbedenken?

Quelle: TankTaler