3D-Drucker für Fortgeschrittene (Teil 2)

„UP Box“ – Wie ein 3D-Drucker klingt das ja nicht gerade, oder? Trotzdem bringt die „UP Box“ dich beim 3D-Druck gewissermaßen „up“ auf das nächste Level. Dieses Mal geht es um Fortgeschrittene 3D-Drucknutzer.

Hier geht es zu Teil 1 dieser Artikelserie über 3D-Drucker.

Etwa doch irgendwie Standard?!

Was genau bietet der „UP Box“-Drucker, was nicht auch schon tausende andere Drucker bieten? Die minimale Schichtdicke ist mit 0.1 mm ziemlich gut, der Bauraum mit 25,5 cm (Breite) x 20,5 cm (Länge) x 20,5 cm (Höhe) schon ganz ordentlich und die Qualität durchschnittlich. Für den etwas anspruchsvollen Fortgeschrittenen also, oder? Genauer gesagt kann der „UP Box“ mit einem ganz bestimmten Feature aufwarten: Einem Filter. Wieso das wichtig und interessant ist? Dieser Filter sorgt dafür, dass der beim Drucken entstehende Feinstaub aus der Luft im Druckraum gefiltert wird. Am wichtigsten ist aber wohl eines: Mit 50 dB soll der Drucker auch noch ziemlich leise sein.

Also von den Spezifikationen gar nicht schlecht. Ungefähr mit einem Makerbot vergleichbar. Wie schlägt sich der Drucker im Alltagsgebrauch? 3D-Modelle müssen natürlich auch hier in einer externen Software erstellt werden. SketchUp, Blender oder auch AutoCAD sind nur einige unter vielen. In der dazugehörigen Druckersoftware lassen sich diese noch drehen und skalieren. Vielmehr kann das Programm leider nicht. Da sind wir von anderen 3D-Druckern und deren Software, wie z. B.  „Cura“ von Ultimakern oder auch der Makerbot-Software besseres gewöhnt.

Zumindestens lassen sich auch hier die Standardparamter einstellen. Hierbei sollte allerdings darauf hingewiesen werden, dass bei einer vernünftigen Modellerstellung das gar nicht mehr nötig sein sollte, bis auf kleinere Einstellungen, wie die Qualität, der Menge der Ausfüllstrukturen für Hohlkörper und Stützstrukturen. Netterweise wartet die Software auch mit Details während dem Druck, wie die Temperatur des Druckbetts und der Druckdüse auf, welche sich natürlich auch einstellen lassen.

Details sind bei 3D-Druckern irgendwie immer das Wichtigste!

Die angegeben Zeit stimmt bis auf eine Abweichung nach unten von ca. 15 Minuten pro Modell überein, wobei wir da auch schon beim eigentlich wichtigen landen: Dem Druck. Dank 4 verschiedener Qualitäts- (und dadurch auch vier verschiedenen Geschwindigkeits-)einstellungen ist der Drucker relativ schnell, aber gleichzeitig besticht er mit einer absolut vernünftigen Qualität, die sich zeigen lassen kann. Wie lange genau ein Modell dauert schwankt stark, da immens viele Faktoren darauf einwirken. Diese wären das Volumen, eventuelle Überhänge mit Stützstrukturen, die Qualitätseinstellung, und auch erstens, ob man einen Hohlkörper druckt und zweitens: Wie dieser gefüllt wird.

Gerade Hohlkörper gelingen mit dem Drucker aber sehr gut. Ein wenig schade ist hierbei allerdings auch die begrenzte Materialauswahl, da laut Hersteller lediglich ABS und PLA funktioniert. Während wir mit ABS gar keine Probleme hatten, kann es sein, dass nicht vom Hersteller stammendes PLA nicht richtig eingezogen wird und sich dann in der Düse verkantet. Hierbei hilft der Kauf beim Hersteller. Allerdings sind die Kunststoffe dort unverhältnismäßig teuer. Wer einen Zwei-Farben-Drucker sucht ist hier leider auch fehl am Platz. Bis jetzt gibt es die „UpBox“ nur mit einer Düse und so auch nur mit einer Farbe pro Druck.

Der Drucker macht auch optisch etwas her und wirkt durch die dunkle Außengestaltung manchmal etwas unheimlich. Die Bedienung des Druckers selber ist dank verschiedener Farbcodes super einfach und geht sehr schnell von der Hand. Einziges Manko des Druckers sind die Druckplatten, da hier zwar mehrere für einen Drucker geliefert werden können, aber teilweise sitzt das Modell sehr fest auf der Druckplatte auf. Zumindestens bleibt hier das berühmt-berüchtigte Tapen mit Klebeband erspart. Bei der Fixierung der Platte verstehen wir aber nicht wieso ein umständlicher Weg des Reinschiebens gewählt wurde und nicht die Befestigung mit Klammern, da es ansonsten durch Verformungen der Platten leicht zu Problemen kommen kann.

Fazit: Die „UpBox“ macht was her.

Der „UpBox“-Printer eigent sich eindeutig für den fortgeschrittenen 3D-Druck-Liebhaber, der etwas anderes mit seinem Drucker machen möchte als einfach nur Modelle aus Thingieverse runterzuladen und zu drucken. Qualität, Geschwindigkeit und extra Features, wie ein Luftfilter passen wie alles auf einmal. Die dazugehörige Software und die Druckplatten bremsen den 3D-Spaß leider ein wenig aus. Auch der Preis ist ordentlich: 2199 USD. Für diesen bekommt man allerdings auch einiges geboten, was locker mit Ultimaker und Co. mithalten kann.

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