Flotato – Webseiten als App unter macOS

Immer mehr moderne Programme werden als Webapplikation entwickelt, in einen eigenen Browser verpackt und für alle Plattformen zur Verfügung gestellt. Für die Entwicklung selbst bietet dieser Schritt enorme Flexibilität, allerdings nicht ohne Nachteile: Die Programme sind groß haben nie genug vom Speicher. Heute zeigen wir euch Flotato für macOS, eine schlanke Alternative, um aus jeder Webseite eine eigene App zu erstellen!

Flotato ist vor recht kurzer Zeit auf Producthunt vorgestellt worden und durchaus positives Feedback erhalten. Die App ist das Werk eines Entwicklers namens Morten Just. Ziel der App ist es, die endlose Masse an offenen Tabs zu reduzieren und aus täglich verwendeten Webseiten eigene Apps zu erstellen. Diese basieren auf dem eingebauten WebView in macOS. Die Alternative Electron verwendet hingegen einen eigenen vollständigen Browser. Der Kompromiss ist offensichtlich: die Plattformunabhängigkeit, die es bei Electron gibt, geht hier verloren. Stattdessen sind die Apps nur für macOS verfügbar.

Installation: wieso nicht im AppStore?

Bei einer Suche nach „Flotato“ kommen keine Ergebnisse im Mac AppStore, und das wahrscheinlich aus gutem Grund: Die Erstellung einer App-Store ähnlichen Oberfläche widerspricht den Richtlinien des AppStores. In diesem Fall wirkt Flotato wie ein „AppStore“, der aus Webseiten Apps kreiert. Somit muss die App direkt von der offiziellen Webseite heruntergeladen werden. Also einfach herunterladen und in den Programme-Ordner ziehen, fertig!

Der Katalog beinhaltet die gängigsten Webseiten

Unsere erste App!

Nach dem Öffnen erscheint ein Katalog an vordefinierten Webseiten, die mit nur einem Klick installiert werden können. Sollte die gewünschte Seite nicht im Katalog vorhanden sein, kann man über die Schaltfläche „Make your own“ einfach eine eigene Adresse (meistens reicht der Name selbst) eingegeben werden. Die App erscheint dann im Programme-Ordner. Zum Deinstallieren schiebt man die App einfach in den Papierkorb. Zunächst wird die App im mobilen Modus starten, dies lässt sich jedoch leicht in der Menüleiste über App->get Desktop Version ändern.

Ein besonders gutes Beispiel für eine Electron-App ist Figma, ein web-basiertes Design Programm.

Let it Float!

Der Name der App ist gar nicht so weit hergeholt, denn es lassen sich Apps über allen anderen Apps schweben. Über window->Pin to Top kann jedes Flotato-Fenster angeheftet werden und zum Schweben gebracht werden. Ein weiteres nettes Feature ist der Dock Monitor (App->Start Dock Monitor), mit dem ein ausgewählter Bereich der Webseite als Icon im Dock erscheint. So kann man stets aktuelle Informationen direkt im Icon haben. Über ⌘ + , kommt man zu den Einstellungen der jeweiligen App. Dort lässt sich die Start-URL und das Icon Ändern. Aber auch weitere Einstellungen wie Berechtigungen und Updates können hier verwaltet werden.

Mit gepinnten Apps geht die Suche nach dem richtigen Tab zu ende.

Weitere Features

Die App merkt, sobald der Dateiname verändert wurde und aktualisiert entsprechend das Icon und die URL. Dies kann auch zum Verhängnis werden (mehr dazu im Fazit). Abgesehen davon lassen sich neue Apps auch einfach durch das Duplizieren und umbenennen einer bereits bestehenden App erstellen. Jede App ist eine Abgeschlossene Instanz in sich und kann auch so veröffentlicht werden. Leider steht bei jeder Flotato App nicht der App Name, sondern „Flotato“ in der Menüleiste. Ein weiteres recht gut funktionierendes Feature ist simplify Gmail, welches bei der Gmail app zu einem deutlich angenehmeren Interface führt.

Die Simplify Option für Gmail aktiviert das einfachere Interface von simpl.fyi

Fazit: schlank & schnell, aber nicht ohne Verbesserungspotenzial

Flotato ist noch in reger Entwicklung, alleine während unseres Testzeitraumes sind wir von Version 17 auf Version 23 gesprungen. Dies ist jedoch nicht ohne Hürden passiert: leider Vergisst die App beim Updaten die Einstellungen. Wir haben manche Apps manuell umbenannt und haben in den Einstellungen eine eigene URL eingegeben – diese mussten wir nach jedem Update erneut eingeben. Die WhatsApp Web-App war leider beim Starten und Empfangen von Nachrichten wesentlich langsamer als die offizielle (Electron-basierte) App. Die gratis Version erlaubt bis zu 3 Apps gleichzeitig offen zu lassen, wer mehr möchte, muss sich für die Pro-Version, um 14.99 $ entscheiden. Zum Ausprobieren ist das Limit perfekt geeignet, somit kann man sich auch erst nach einiger Zeit für die Pro-Version entscheiden. Mit dem Promo Code „HUNTER“ liegt der Preis bei 10.49$ (-30%).

8.2Score8Funktion8Bedienung7.5Design9Umfang8.5Editor's Choice

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