Texterkennung mit der Textfee – Endlich eine gute OCR-App?

Seit Jahren versuchen Evernote, Google, Microsoft und Co. eine brauchbare Texterkennung in ihre Apps zu integrieren. Allerdings bietet keine der Firmen eine App an, die sich ausschließlich der Texterkennung zuwenden würde. Daher Testen wir heute die Textfee – eine App, die vor allem durch ihre positiven Bewertungen sehr viel verspricht.

Die kostenlose Open Source-App wurde von Renald Wellnitz in seiner Freizeit entwickelt und besteht ebenfalls aus mehreren Open Source-Projekten. Die Texterkennung selbst ist beispielsweise ein eigenes Projekt mit dem Namen tesseract-ocr und kann frei verwendet werden.

Screenshot_20160506-191609_framed

Wie wird der Text erkannt?

Sobald man die App geöffnet hat, erscheint ein Startbildschirm mit den bereits eingescannten Dokumenten. In der oberen Navigationsleiste kann ausgewählt werden, ob ein neues oder ein bereits vorhandenes Bild genommen werden soll. Bei beiden ist die Prozedur dieselbe. Sobald ein Bild ausgesucht wurde, werden verschiebbare Balken dargestellt, mit denen man die Textstelle, die eingescannt werden soll, auswählen kann.

Screenshot_20160507-102204_framed

Texte mit mehreren Spalten

Schließlich wird der Benutzer noch gefragt, ob der Text aus einem Fließtext oder mehreren Spalten besteht. Bei mehreren Spalten erkennt das Programm die verschiedenen Textstellen und lässt den Benutzer die jeweiligen Textstellen, die gescannt werden sollen, auswählen.

Das Ergebnis des Scans

Nach zwei Durchläufen gibt die Textfee das eingescannte Bild als normalen Text wieder. Dieser kann nun vorgelesen, als PDF-Datei gespeichert oder kopiert werden. Zusätzlich beurteilt die App selbst, ob der Text ohne Probleme eingescannt werden konnte oder ob es Schwierigkeiten gab. Falls die App es nicht geschafft haben sollte, den Text ordentlich einzuscannen, werden dem Benutzer hilfreiche Tipps in Form eines Videos dargestellt.

Screenshot_20160507-102234_framed

Fazit: Eher auf gut Glück als zuverlässig

Während viele Scans absolut fehlerfrei verlaufen sind, hat es auch andere gegeben, bei denen der Text nur sehr unleserlich war und kaum dem Original entsprach. Dies soll nicht bedeuten, dass die App unbrauchbar ist, allerdings sollte man sich den Sinn und Zweck überlegen. Im Vergleich zu Scanbot oder Microsoft Office Lens würde ich mit der Textfee niemals ein originales Dokument ausschließlich mit der App scannen, sondern eher ein Foto mit der Kamera-App des Smartphones machen und nachträglich scannen, weil die mit der App gemachten Fotos nur als komprimiertes Schwarzweißbild gespeichert werden. Dafür sehe ich die Option, das Bild als PDF-Datei mit eingescanntem Text zu speichern, als sehr hilfreich. Besonders praktisch ist es, dass man später nach dem Inhalt der Datei suchen kann und somit die Datei auffinden kann.

Textfee Anmerkung Note/ Prozent
Funktionalität
(50%)
Die Ergebnisse sind nur ab und zu herausragend, jedoch kann man sich wirklich nicht auf die App verlassen. 2.4
(80%)
Bedienung
(30%)
Die Bedienung ist sehr einfach und intuitiv. Das Umbenennen von Dokumenten könnte einfacher sein. 1.7
(90%)
Design
(20%)
Einfaches, elegantes Material Design. 1.4
(94%)
Wir haben Version 3.0.8 auf Android 6.0.1 getestet. Die App läuft ab Android 4.0.3.

Gesamtnote: 2.0 – Gut! (85.8%)

Texterkennung mit der Textfee
Texterkennung mit der Textfee
Entwickler: Renard Wellnitz
Preis: Kostenlos