Prisma für Android im Kurztest

Die unter iOS sehr beliebte Foto-App Prisma steht nun offiziell für Android über den Google Play Store als Download zur Verfügung. Wir haben uns die kostenlose App einmal angeschaut.

Prisma gehört wohl neben Pokemon GO zu den beliebtesten Apps dieses Sommers. Auf den ersten Blick kann Prisma nur etwas, dass viele andere Apps auch können: Filter über Fotos legen. Die App Prisma tut dies jedoch in einer Perfektion, die es so bisher noch nicht gab.

Jetzt auch für Android

Bisher war Prisma nur für iOS verfügbar, so dass Android-User die App nicht verwenden konnten. Das hat sich nun geändert. Seit Ende letzter Woche gibt es auch eine Android-Version, die im Funktionsumfang der iOS-Variante entspricht.

Schöne Bilder…

Eigentlich werden bei Prisma keine Filter über das Bild gelegt. Es wird stattdessen auf den Servern des Anbieters (dazu später mehr) komplett neu berechnet. Die dadurch resultierenden Bilder haben so eine einzigartige Qualität. Doch was wird hier eigentlich berechnet?

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Kunstfilter in Bildbearbeitungs-Apps sind nichts Neues. Mit solchen Filtern können Fotos in Sepia, S/W oder auch in Fischaugenoptik getaucht werden. Das kann Prisma so nicht: Hier wird eine Umwandlung in ein Gemälde vollzogen. Der Nutzer wählt also eines von 30 mehr oder weniger bekannten Gemälden aus und das eigene Foto bekommt diesen Stil.

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…mit Datenschutzproblemen

Tatsächlich sind auch die Ergebnisse, die man mit Prisma erzielen kann wirklich schön und einzigartig. Jedoch sollte man sich, bevor man die App verwendet, die AGB einmal genauer anschauen, statt diese einfach zu akzeptieren.

Zunächst muss man wissen, das Prisma Fotos nicht lokal auf dem Smartphone umwandelt, sondern dies auf den eigenen Servern macht – sprich jedes Foto wird auf die Server des Anbieters hochgeladen und erst dort verarbeitet.

Und hier liegt das Problem: Wer Prisma nutzt und ein Bild zwangsläufig hochlädt stimmt so den AGB und den Datenschutzerklärungen zu. In den AGB lässt sich der Prisma-Betreiber so unter anderem „nicht-exklusive, weltweite und weiter veräußerbare“ Nutzungsrechte an den Bildern der User einräumen. Im Klartext heißt das, dass Prisma die über die App erstellte Grafiken ohne eine erneute Zustimmung weltweit verkaufen und nutzen darf.

Fazit: Gute App mit fragwürdigen AGB

Prisma bietet in der Tat wunderschöne Ergebnisse! Die App ist einfach aufgebaut und intuitiv zu bedienen, das Design ist ebenfalls nicht schlecht. Wären da nicht die fragwürdigen AGB, gäbe es für diese App höchstwahrscheinlich eine bessere Bewertung. Leider kommt es sehr häufig vor, dass coole Apps und Dienste freche Geschäftsbedingungen haben. Wer Prisma nutzen möchte sollte also zwei mal überlegen, welche Fotos er/sie durch die App jagt. Ein weiteres Problem: Die App ist momentan so beliebt, dass die Server überlastet sind und die App dadurch momentan ihren Zweck nicht immer erfüllen kann.

7.6Score6Funktion10Bedienung9Design9Umfang4Editor's Choice
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