123D Catch

3D-Scanner sind im Allgemeinen große zylinderförmige Boxen mit zahlreichen Kameras, die aus jeder Perspektive die Szene fotografieren, oder? Autodesk 123D Catch verspricht einen einfachen 3D-Scan mit Texturen per Smartphonekamera.

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Für die Benutzung ist es zunächst einmal notwendig sich anzumelden. Dies erfolgt mit einem Facebook- oder einem Autodesk-Account, welcher kostenlos ist. Die Möglichkeit der Anmeldung mit einem Google-Account wäre wünschenswert. Nach der Anmeldung erscheint eine Übersicht von beliebten, zuletzt gescannten Objekten von anderen Usern, die man durchaus auch als Anregung und Motivation für eigene Projekte verwenden kann. Mit einem Wisch nach links oder rechts kommen wir in die Navigation oder direkt zur Möglichkeit etwas Neues zu scannen.

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Für den eigentlichen Scanvorgang öffnet sich ein Kamerafenster. Die Bedienung ist relativ selbsterklärend. Um das 3D-Modell errechnen zu können müssen natürlich viele Fotos aus unterschiedlichen Perspektiven gemacht werden. Dabei unterstützen einen im unteren linken Quadraten zwei „Räder“. Diese zeigen einem an, aus welchen Positionen man bereits Bilder geschossen hat und aus welchen nicht. Dabei ist es auch nötig, im Winkel (zum Objekt) der Aufnahme zu variieren. Insgesamt sollten laut Autodesk 30-40 Fotos eingereicht werden.
Diese Fotos kann man dann im Peer-Review-Verfahren noch einmal durchgehen. D. h., dass man hier noch einmal die Möglichkeit hat, Fotos auszutauschen und  zu löschen. Die übrig gebliebenen Bilder werden dann in die Cloud hochgeladen, was je nach Internetverbindung recht lange dauern kann. Auf den Servern von Autodesk wird das Modell dann berechnet und erstellt. Dieser Vorgang hat in unserem Test durchschnittlich 10-30 Minuten gedauert. Für all dies benötigt man natürlich eine Internetverbindung. Allerdings lassen sich die Fotos schon vorher aufnehmen und zu einem späteren Zeitpunkt hochladen.

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In unserem Test haben wir ein Stoff-Kuscheltier verwendet. Das 3D-Modell findet ihr unter diesen Absatz. Dort erkennt man schon, dass recht viel von der Umgebung mitgescannt wurde. Dies lässt sich aber recht leicht mit einer 3D-Software entfernen. Der Bär sieht für die ersten Versuche mit der App erstaunlich gut aus. Allerdings weist er auch Ungenauigkeiten auf und hinten ist sogar ein kleines Loch. Beheben lassen würde sich das durch weitere Bilder. Gerade der untere Rand bzw. der Boden ist ebenfalls ungenau. Hervorgerufen wird auch dies durch das Fehlen der Bilder. Das Highlight von „123D Catch“ ist aber eben auch, dass die Oberfläche mitgescannt wird. Daraus werden Texturen erstellt und ein 3D-Programmm fügt danach die Texturen und das Mesh (Objekt) zusammen. Auf der Online-Plattform lassen sich die Modelle dann betrachten.

Teddybär „RooBoo AppReviews & Magazin“

Besonders wichtig ist bei jedem 3D-Scanner und so auch bei „123D Catch“, dass die Objekte zum Einen plastisch sind, da der Scanner sie ansonsten nicht erkennen kann. Zum Anderen, dass die Objekte nicht nur einfarbig sind, da der Scanner damit auch Probleme haben könnte und last, but not least, dass die Bilder mit einer vernünftigen Qualität aufgenommen werden. Gerade Highend-Smartphones sind hierfür gut geeignet. Ältere und billigere Modelle könnten damit schon ein paar Probleme haben. Bei Ungenauigkeiten bietet die App auch an, manuell bestimmte Punkte auf mehreren Bildern zu markieren und so der Software anhand von wiederholenden Punkten zu helfen das Objekt zu erstellen.
Das Design ist übersichtlich, recht hell und passt zum Verwendungszweck.

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Fazit

„123D Catch“ von Autodesk ist wohl recht interessant für ambitionierte Hobby-3D Modellierer. Mit etwas Übung und Glück lassen sich interessante 3D-Objekte erstellen, die sich dann weiterverwenden lassen können. Noch gibt es allerdings einige Tücken bei der Benutzung und Dinge auf die man achten sollte.

123D Catch Anmerkung Note/ Prozent
Funktionalität
(50%)
Die App macht größtenteils was sie soll. Dadurch, dass sich die Technologie noch in der Entwicklung befindet, gibt es immer wieder Probleme und Schwierigkeiten bei der Modellerstellung. 2.3
(82%)
Bedienung
(30%)
Die Bedienung ist an der einen oder anderen Stelle noch verbesserungswürdig, aber sonst recht leicht verständlich. 1.8
(89%)
Design
(20%)
Das Design ist recht hell, passt zur App, entspricht aber nicht Googles Material Design. 2.3
(82%)
Wir haben Version 1.1 auf Android 4.3 getestet. Die App läuft ab Android 4.03.

Gesamtnote: 2.1 – Gut! (84.1%)

Die App konnte im App Store nicht gefunden werden. 🙁